unterm strich :
Das PEN-Zentrum Deutschland hat Äußerungen einiger islamischer Staatschefs im Zusammenhang mit der Enthauptung des französischen Lehrers Samuel Paty scharf kritisiert. Statt den abscheulichen Mord zu verurteilen, protestierten sie gegen die von der französischen Verfassung garantierten Rechte und Freiheiten und gegen die Menschenrechte, erklärte die Schriftstellervereinigung am Donnerstag in Darmstadt. Damit attackierten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, die Führung der Islamischen Republik Iran „und anderer despotischer Regime“ auch das Grundgesetz und den Rechtsstaat.
Nach den Worten von PEN-Präsidentin Regula Venske sind die Rede- und Kunstfreiheit „kostbare Güter, die es zu bewahren, zu schützen und zu verteidigen gilt, jeden Tag aufs Neue“. Dabei verlaufe die Trennlinie nicht zwischen Franzosen, Iranern, Türken oder Deutschen. Sie verlaufe auch nicht zwischen Christen, Juden, Muslimen oder Atheisten, sondern „zwischen Demokraten und Nicht-Demokraten, gleich welchen Glaubens, gleich welcher Nationalität“.
Venske rief die Verantwortlichen der in Deutschland agierenden Religionsgemeinschaften auf, sich klar zum säkularen Rechtsstaat zu bekennen und sich in und mit ihren Gemeinden gegen Hetze und Gewalt zu verwahren. Im Übrigen gebe es ihrer Ansicht nach lediglich das Recht auf freie Meinungsäußerung, „aber kein Recht, sich beleidigt zu fühlen“.
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