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Regisseur Claude Régy ist tot

Der französische Regisseur Claude Régy ist am Donnerstag im Alter von 96 ­Jahren in einem Pflegeheim gestorben, wie seine Pressesprecherin am Samstag bestätige. Der in Nîmes geborene Theaterregisseur begann seine Karriere als Assistent von verschiedenen Dramaturgen, unter anderem von André Barsacq. In seiner eigenen Arbeit drückte er vor allem seine Liebe zu zeitgenössischen Autoren aus und inszenierte Harold Pinter, Marguerite Duras und Peter Handke.

Régys Stücke zu erleben bedeute, Zeit zu finden, um Menschen zuzuhören, die über ihren Zustand als Menschen nachdenken, erklärte der Élysée-Palast in einer Mitteilung zum Tod des Regisseurs. Die Inszenierungen von Régy schwebten „zwischen Sinn und Unsinn, zwischen dem Offensichtlichen und Rätsel, zwischen Leben und Tod“. Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen Régys sein Beileid aus.

Sankt Pauli Museum schließt Ende März

Das 1988 von Kiezfotograf Günter Zint in Hamburg gegründete Sankt Pauli Museum muss Ende März seinen Standort in der Davidstraße auf St. Pauli aufgeben. Grund dafür sei eine erneute Mieterhöhung auf 6.300 Euro pro Monat. „Die Mieterhöhung ist über den Betrieb unseres unsubventionierten Museums unmöglich zu bewältigen. Rein wirtschaftlich müssten wir uns sogar früher aus dem Vertrag verabschieden. Rein organisatorisch wird uns das leider nicht gelingen“, teilte Julia Staron aus dem Vorstand des Museumsvereins am Samstag in Hamburg mit. Die Kündigung der seit 2010 genutzten Mieträume sei bereits erfolgt. Ein neuer Standort werde gesucht.

„Das Museum liegt mitten in einem Quartier, das nicht nur für Glanz, Glamour und Rotlicht steht, sondern auch für Obdachlosigkeit und Armut, für Widerstand und Lebensraum“, erklärte Eva Decker, Vorstandsmitglied und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums. Die Einrichtung verstehe sich auch als Beitrag zur Aufarbeitung und Sichtbarmachung der vielen Identitäten des Stadtteils etwa durch gemeinsame Aktionen mit der Antikältehilfe für Obdachlose. Dem gegenüber stehe nun die Feststellung, dass eine tatsächliche Kostendeckung des Betriebs unter den gegebenen Umständen zur ortsüblichen Miete unmöglich sei.

Berliner Philharmoniker: Kirill Petrenko dirigiert Silvesterkonzert

Zum ersten Mal seit seinem Antritt als Nachfolger von Simon Rattle dirigiert Kirill ­Petrenko das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker. Gemeinsam mit der Sopranistin Diana Damrau wird der neue Chefdirigent am 31. Dezember Broadwaymelodien von George Gershwin bis Leonard Bernstein aufführen. Die Gala wird ab 17 Uhr in mehr als 300 Kinos in Deutschland und anderen Ländern live übertragen, wie die Philharmonie mitteilte.

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