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unterm strich

Sieben Künstler*innen aus der Elfenbeinküste, die für ein staatlich gefördertes Projekt nach Berlin kommen sollten, wurde kurz vor der Einreise das Visum verweigert. Das junge Ensemble „les pieds dans la mare“ arbeitete zusammen mit der jugendtheaterwerkstatt (jtw) Spandau an dem Projekt „Metamorphosen“, das heute Premiere feiert. Grund für die verweigerte Einreise soll laut jtw eine „geringe Rückkehrwilligkeit“ der Tänzer*innen sein. Gefördert wird das Projekt durch den Hauptstadtkulturfonds.

„Wie soll man bei all den Schwierigkeiten den Glauben daran behalten, dass ein Künstleraustausch zwischen Afrika und Deutschland, zwischen Arm und Reich nicht nur politisch gewollt, sondern auch möglich ist?“, fragt Projektleiterin Julia Schreiner. Klaus Lederer, Berliner Senator für Kultur und Europa, soll den Vorfall als „schizophren“ bezeichnet haben: „Der Bund fördert die Projekte und lässt dann aber die Künstler nicht einreisen.“ Das Fehlen der afrikanischen Künstler*innen soll nun in der Inszenierung deutlich gemacht werden.

Der britische Jazz- und Rockschlag­zeuger Jon Hiseman ist tot. Der 73-jährige Musiker sei an den Folgen einer Operation gestorben, bestätigte ein Sprecher des Musikverlags Temple Music am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Der Autodidakt, meist mit zwei Bass­drums spielend, war bekannt für seine bis zu 15-minütigen Soli. Der Schlagzeuger und seine Ehefrau Barbara Thompson gehörten 1976 zu den Gründungsmitgliedern des United Jazz + Rock Ensemble. Er gehörte zudem Bands wie John Mayalls Bluesbreakers und Tempest an, große Erfolge feierte er vor allem mit Colosseum („Valentyne Suite“).

Gestorben ist Hiseman am Dienstag in seiner Geburtsstadt London. Erst kürzlich war ein Hirntumor bei ihm entdeckt worden.

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