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Ulysses-Übersetzung darf nicht erscheinen

Zehn Jahre dauerte es, den Roman „Ulysses“ von James Joyce in der legendären Übersetzung von Hans Wollschläger zu überarbeiten – aber nun darf der Suhrkamp Verlag das Buch nicht veröffentlichen. Das berichtet die Wochenzeitung Die Zeit. Ein Forscherteam hatte 5.000 Änderungen und Korrekturen vorgenommen, doch die Wollschläger-Witwe Gabriele Gordon hat sich entschieden, die Publikation aus Copyright-Gründen zu verbieten. Sie bezeichnet die Arbeit als „rechtswidrige Bearbeitung der Wollschläger-Ulysses-Übersetzung durch Harald Beck“ und beruft sich auf Paragraf 23 des Urheberrechtsgesetzes, demzufolge „Bearbeitungen oder andere Umgestaltungen des Werkes“ nur mit „Einwilligung des Urhebers“ veröffentlicht werden dürfen.

Der Suhrkamp Verlag hatte vergessen, bei den Erben die Rechte für die Überarbeitung einzuholen. Nun wird nur eine Mini-Edition von 200 nicht frei verkäuflichen Exemplaren für die Wissenschaft erscheinen.

Inés de Castro plant neues Linden-Museum

Museumsmanagerin Inés de Castro plant nach ihrer Entscheidung gegen den Chefposten am Humboldt Forum in Berlin ein neues Linden-Museum in Stuttgart – das kann aber noch dauern. „Wir selbst bräuchten für eine Neukonzeption sicher fünf Jahre, weil wir etwas ganz Neues machen wollen“, sagte sie der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Mittwoch). Das Linden-Museum ist eines der ersten Völkerkundemuseen bundesweit.

Sie halte „neue Formen der Partizipation und Präsentation“ für spannend, sagte die Ethnologin den Blättern. „Als Erstes wird auffallen, dass nicht nur eine Perspektive vermittelt wird zu einem Objekt, sondern mehrere“, kündigte sie an.

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