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Archiv-Artikel

unterm strich

Neues von der Elbschlösschenbrückenfront in Dresden. Das Kuratorium Welterbe Dresdener Elbtal ist für einen Kompromiss beim Bau der umstrittenen Waldschlösschenbrücke. Sie sollte in einer modifizierten Form gebaut werden, um den Welterbetitel zu erhalten, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums, Ingo Zimmermann, am Mittwoch nach einer Sitzung des Gremiums in Dresden. Wenn die Brücke in ihrer geplanten Form entstehe, werde dem Elbtal dieser Status aberkannt. Das habe die Unesco vergangenes Jahr deutlich gemacht. In Hinblick auf mögliche planerische Veränderungen sei jetzt „politisches Handeln“ notwendig, um Schaden von Sachsen und Deutschland abzuhalten.

Noch mal Architektur, noch mal alt und neu: Der britische Architekt David Chipperfield hat Kritikern seines geplanten Neubaus auf der Berliner Museumsinsel „Kleingeistigkeit“ vorgeworfen. Das geplante Volksbegehren gegen den Bau eines Eingangsgebäudes renne gegen ein „Luftgespinst“ an, sagte Chipperfield der Wochenzeitung Die Zeit. Die Aktion „Rettet die Museumsinsel!“, der sich auch TV-Moderator Günther Jauch angeschlossen hat, will mit einem Volksbegehren den Bau eines modernen Gebäudes am Museumskomplex verhindern. „Niemand weiß, wogegen sich dieses Volksbegehren eigentlich richtet. Den Entwurf für den Bau kennt doch noch niemand“, sagte der 54-jährige Architekt. Nicht mal er selber wisse, wie die sogenannte James-Simon-Galerie aussehen soll. „Das wird sich erst in zwei, drei Monaten entscheiden, so lange werden wir daran arbeiten“, sagte der Brite. Nach dem Willen der Aktion dagegen soll das Eingangsgebäude im Stil des früheren auf dem Gelände stehenden Packhofs von Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) errichtet werden. „Das wäre völliger Unsinn“, sagte Chipperfield. Er habe nichts gegen Rekonstruktionen. „Doch warum man jetzt auf der Museumsinsel ein ganzes Gebäude in alten Formen errichten sollte, will mir nicht einleuchten. So eine Kleingeistigkeit hätten sich frühere Generationen nicht erlaubt“, betonte der Architekt.

Der amerikanische Regisseur Tim Burton wird bei der diesjährigen 64. Filmbiennale von Venedig den Ehrenlöwen für seine Karriere erhalten. Die Auszeichnung werde ihm auf Vorschlag von Festivaldirektor Marco Müller verliehen, teilte die Biennale-Leitung am Mittwoch mit. Zur Begründung hieß es, Burton (48) sei einer der „mutigsten, visionärsten und innovativsten Cineasten Amerikas“. Burton („Big Fish“) werde die Auszeichnung am 5. September an einem speziellen „Tim Burton Day“ im Palazzo del Cinema überreicht.