unterm strich :
Auch hier noch ein bisschen Cannes Cannes: Alain Delon, inzwischen 71 Jahre alt, hat seinen lang gehegten Groll gegen das Festival von Cannes offenbar vergessen und eine Einladung zu den Feiern zum 60. Geburtstag des Filmfestes angenommen. Noch im vergangenen Jahr hatte der Schauspieler nach Jahren ohne offizielles Cannes-Ticket wütend angekündigt: „Ich werde nie mehr die Treppen hinaufsteigen. Ich sage das nicht, um zu provozieren, und auch nicht aus Trotz. Aus dem Alter bin ich raus. Was ich sage, das tue ich auch.“ Nun zitierte das Festival den Ehrengast am Montagabend mit der überaus herzlichen Reaktion: „Ich bin sehr erfreut, nach so langer Abwesenheit wieder die Ehre zu haben, die legendäre Treppe (zum Festivalpalais) zu ersteigen.“ Nur bedauere er, dass sein Freund Jean-Paul Belmondo nicht dabei sei.
Mit einer Vortragsreihe nähert sich das Museum für Gegenwartskunst in Siegen dem „Bilderkosmos“ von Sigmar Polke. Als einer der wichtigsten deutschen Gegenwartskünstler wird Polke in diesem Jahr als elfter „Rubenspreisträger“ von der Geburtsstadt des Barockmalers Peter Paul Rubens ausgezeichnet. Die angesehene und mit 5.200 Euro dotierte Auszeichnung aus Siegen wird dem Kölner Maler am 24. Juni verliehen. Mit der Ehrung verbunden ist die traditionelle Preisträgerschau, in der bis zum 16. September etwa 50 Arbeiten Polkes samt einer neuen, großen Werkgruppe zu sehen sein werden.
Im Vorfeld sollen die zentralen Aspekte im Schaffen des laut Jury-Urteil „großen Alchimisten“ des 20. Jahrhunderts untersucht werden, wie eine Sprecherin des Museums gestern in Siegen sagte. Die „alchemistische“ Verwendung von Gold, Silber und Edelstein sowie gifthaltigen Substanzen steht daher am 24. Mai auf dem Programm, während in weiteren Vorträgen der „inszenierte und kontrollierte Zufall“ in Malerei und Fotografie des Künstlers behandelt werden. Schließlich gibt es noch eine Führung durch die extra für die Schau geschaffenen Werke.