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Archiv-Artikel

unterm strich

Wieder einmal gab Peter Raue, der Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, den Master of Ceremony. Zum Auftakt der Berliner Kunstmesse Art Forum feierte der Verein die Vergabe des Preises der Nationalgalerie für Junge Kunst, eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Gegenwartskunst in Deutschland. Vier Künstler waren nominiert: die 1968 im pakistanischen Karatschi geborene Berliner Künstlerin Ceal Floyer, die Hamburger Film- und Fotokünstlerin Jeanne Faust, der Installationskünstler Damián Ortega aus Mexiko sowie der in London geborene Situationsartist Tino Sehgal. Eine Künstlerin machte das Rennen: Ceal Floyer. Sie erhielt den mit 50.000 Euro dotierten Preis für die Installation einer Treppe aus Lautsprecherboxen, einer Arbeit „von hoher formaler Komplexität“, wie die Jury – bestehend aus dem Sammler Christian Boros und den Kuratoren und Museumsdirektoren Lynne Cooke, Charles Esche, Gabriele Knapstein und Angela Schneider – ihre Entscheidung begründete. Konkreter wurde die Jury nicht. Dafür zeigte sich Peter Klaus Schuster, Generaldirektor der Staatlichen Museen, der den verhinderten Kulturstaatsminister Bernd Neumann vertrat, in Bestform und erklärte den Sponsor BMW zu Bayerisch-berlinerischen Motorenwerken. Zuvor hatte schon Raue den Sponsor zu einem langwährenden Ehebund eingeladen und dabei vor dem – rein – bayerischen Vorschlag einer siebenjährigen Liaison auf Zeit gewarnt. Merkwürdig, wo die Berliner Museen Gabriele Pauli das Urheberrecht auf diese Idee streitig machen könnten: Schließlich ist ihr Bund mit der F. C. Flick Collection genau auf diese sieben Jahre terminiert.