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Wie alt, wie groß, wie schön muss man werden, um sich die Preise für sein Lebenswerk quasi selbst zu verleihen? Wir wissen es nicht, wir wissen aber, dass Marcel Reich-Ranicki jetzt mit dem Hölderlin-Preis eine Auszeichnung verliehen wird, die er vor 17 Jahren selber ins Leben gerufen hat. 25.000 Mark bekommt Reich-Ranicki dafür, und wir fragen uns natürlich: Hat er selbst das Preisgeld gestiftet? War er die Jury? Ist er Hölderlin? Das sind so unsere Fragen des Tages.

Auch in Nürnberg wird heute eine Art Lebenswerk gewürdigt: Hier hat heute Abend die erste Kammeroper zum Tod von Prinzessin Diana Premiere. Unter dem Titel „A Lady DIes“ haben die beiden Produzenten Gerhard Falkner und Stefan Hippe den Medienrummel um die Prinzessin thematisiert. Drei Königshausfans verfolgen gebannt die von einem Fernsehsender angekündigte Live-Hetzjagd auf die Prinzessin und ihren neuen Geliebten. „Das ist archaischer Stoff“, erklärt der Komponist Hippe und erinnert gleichzeitig an die aktuellen Bezüge um die Wirklichkeitsinszenierung um „Big Brother“. Der 33-jährige Hippe ist sich seiner Sache auch nicht so sicher: „Das Thema war Falkners Idee“, sagt er: „Jeder vermutet, dass ein junger, unbekannter Komponist auf den Medienschockzug aufspringen will – und jeder rechnet damit, dass das scheitert.“

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