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unterm strich

Das Projekt ist ganz bestimmt ehrenwert, und trotzdem schwebt über solchen Ausstellungstiteln immer ein merkwürdig revisionistischer Hauch: „Abends wenn wir essen gehen, fehlt uns immer einer – Kinder schreiben an die Väter“. Es handelt sich um eine Ausstellung des Frankfurter Museums für Kommunikation, in deren Zentrum Feldpost aus dem Zweiten Weltkrieg steht, die Kinder ihren Vätern an die Front schickten. Zu sehen sind hunderte von Briefen, Postkarten, Gedichten und Zeichnungen. Dabei wurden exemplarisch die Briefwechsel von sechs Kindern mit ihren Vätern herausgehoben – eingebettet in weitere Exponate, die das Leben in den Kriegsjahren verdeutlichen sollen. Andererseits: Aus politischer Korrektheit auch noch die Feldpostbriefe russischer Kinder an ihre Väter auszustellen, wäre wohl auch etwas albern gewesen. Die Ausstellung ist bis zum 16. Juli in Frankfurt am Main zu sehen und wird dann nach Nürnberg und Hamburg weiterwandern.

Nach 500 Jahren endlich auf CD! Die 1282 Originalseiten der Gutenberg-Bibel, die in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen aufbewahrt wird, sind jetzt auf CD-Rom erschienen. Das Projekt „Gutenberg digital“ beruht auf der Zusammenarbeit zwischen der Göttinger Bibliothek und dem Saur-Verlag (München, Leipzig). Die Edition ermöglicht unter anderem den Vergleich der Buchillustrationen mit der Vorlage, dem so genannten Musterbuch. Die schönsten handkolorierten Seiten können im Detail angesehen und beliebig vergrößert werden. Mit dabei sind Übersetzungen des lateinischen Originaltextes in die hebräische, griechische, deutsche, englische und französische Sprache. Bibelfetischisten, die die CD-Rom kaufen wollen, müssen sich allerdings bis Mitte Mai gedulden.

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