piwik no script img

unterm strich

Die Studenten meinen dagegen, der Bürgerrechtskampf ihrer Generation sei der Kampf gegen den weiteren Ausbau der Gefängnisinfrastruktur und gegen das unkontrollierte Anwachsen von Gefängnisstrafen.

Hillary Clinton, die vielleicht die Proteste der Studenten verstehen könnte, jedenfalls besser als ihr Wahlkampfopponent Rudy Guliani, hat sich trotzdem unbeliebt gemacht. Auch hier ging es ums Essen. Hillary vergaß nämlich nach ihrem Frühstück in Albion, upstate New York, ein Trinkgeld zu geben. Unglücklicherweise hatte die von den Demokraten beherrschte Landesregierung des Staates New York zu diesem Zeitpunkt gerade ein Gesetz erlassen, das den erhöhten Mindestlohn für KellnerInnen in Bars und Restaurants wieder kürzte. Weil sie Trinkgeld bekommen, liegen ihre Mindestlöhne eh um ein Drittel unter dem der anderen Saisonarbeiter. 2.90 $ war der Stundenlohn zuletzt, jetzt sollte er auf 3.50 $ steigen, aber die Lobby der Restaurant- und Barbesitzer brachte die Anhebung zu Fall. Jetzt beträgt der Mindestlohn 3.30 $ die Stunde.

Auch wenn man vermuten könnte, die nächste Meldung hätte, wenn schon nicht mit Essen, dann mit Poetik zu tun – das ist falsch. Immerhin geht’s um ein neues Rezept. Siv Bublitz, bisher verantwortlich für den Wunderlich Verlag, wird neue Leiterin von Rowohlt Berlin. In einem dpa-Gespräch hatte Rowohlt-Geschäftsführer Nikolaus Hansen kürzlich gesagt, das Entscheidende für Rowohlt sei es, „mit weniger Büchern mehr Geld zu verdienen“. Nach seinen Angaben soll Rowohlt Berlin zum „Hauptstadt- und Großstadtverlag mit junger, gegenwartsbezogener Identität“ werden. Rowohlt Berlin werde aber auch weiterhin osteuropäische Autoren bringen, wenn genug andere Bücher das Geld verdienen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen