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unterm strich

Nicht wegen des gestern erneut vertagten Streits in Bayreuth, sondern einfach so: Der Star-Tenor René Kollo wird in Zukunft keine Wagner-Opern mehr singen. Er nehme Abschied von den mehrstündigen Opernpartien, sagte gestern sein Manager Ralf Seßelberg zu dpa. Mit seinem Auftritt in der Titelpartie in „Tristan und Isolde“ an der Deutschen Oper Berlin am vergangenen Sonntag habe er zum letzten Mal eine solche Partie gesungen. Kollo hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, er werde spätestens mit dem Ausscheiden des Generalintendanten Götz Friedrich an der Deutschen Oper seine Tätigkeit an diesem Haus beenden.

Nike Wagner, Urenkelin von Richard Wagner und Nichte des jetzigen Festspielleiters Wolfgang Wagner, hat die Verschiebung der Entscheidung über die Nachfolge begrüßt. Der Stiftungsrat habe angesichts der verworrenen Lage eine kluge Entscheidung getroffen, sagte sie gestern im Deutschlandfunk. Solange der Rücktrittstermin von Wolfgang Wagner nicht feststehe, mache die Kür eines Nachfolgers wenig Sinn. Die Abschaffung der Erbfolge hält sie aber für unangemessen.

Von Wagner zu Johann Sebastian Bach (1685 – 1750). Für ihn wäre die Rekonstruktion der Thomaskirche zu Leipzig, die am Pfingstsonntag mit der neuen Bachorgel eingeweiht wird, wohl eine späte Genugtuung. Mutmaßt jedenfalls dpa. Ignorierte die Stadt Leipzig zu Lebzeiten des Komponisten 1730 noch dessen Klage über fehlende Begeisterung für die Musik, so war sie über 200 Jahre später mit weitaus mehr Engagement an der Rettung von Bachs wichtigster Wirkungsstätte beteiligt. Nach fast neun Jahren Bauarbeiten ist die spätgotische Hallenkirche wieder gut in Schuss.

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