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Der Chinese Wang Shuo ist für seinen Debütfilm „Baba“, der in seiner Heimat verboten ist, mit dem Goldenen Leoparden des Filmfestivals von Locarno ausgezeichnet worden – damit wurde die von Festivalchef Marco Müller gepflegte Tradition, zensierten Filmen ein Forum zu geben, in dieser 53. Ausgabe auch von der Jury honoriert. Müller wird das Festival nach dieser Ausgabe verlassen und sich von nun an verstärkt der Filmproduktion widmen. „Baba“ basiert auf einem Roman Wangs über einen Heranwachsenden, der die Strenge des Vaters nicht mehr unwidersprochen hinnimmt. Interessanterweise ist es hier der Vertreter der älteren Generation, der schließlich in die Psychiatrie eingeliefert wird. Der 1958 gebore Wang Shuo wird vor allem von der Jugend verehrt. Die Behörden beobachten ihn wegen seines angeblich schlechten Einflusses auf die Heranwachsenden scharf. „Manila“ von Romuald Karmakar erhielt einen Silbernen Leoparden als bester „Junger Film“. Ein Bronzener Leopard ging an Sabine Timoteo, die Hauptdarstellerin in Philip Grönings Film „L'amour, l'argent, l'amour“. Als beste männliche Darsteller wurden die Schauspieler Roland Düringer, Josef Hader und Joachim Bissmeier für ihre Leistung in dem Film „Der Überfall“ des Österreichers Florian Flicker ausgezeichnet.

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