unterm strich:
Eine neue Kultur des Schenkens ist zu vermelden: Das westafrikanische Land Benin wird den niederländischen Verband „Wattengruppe“ mit rund 200.000 Mark Entwicklungshilfe unterstützen, teilte die Stiftung „Ecooperation“ mit. In der Wattengruppe, die regionaltypische Produkte entwickelt, haben sich rund 60 landwirtschaftliche Betriebe zusammengeschlossen, die mit der afrikanischen Spende eine Muschelzucht aufbauen wollen. Die ungewöhnliche Entwicklungshilfe geschieht im Rahmen des Vertrags für nachhaltige Entwicklung, den die Niederlande 1994 mit Benin, Bhutan und Costa Rica geschlossen haben. Er soll die Beziehungen der Länder in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Naturschutz fördern. „Es scheint merkwürdig, dass ein bitterarmes Land wie Benin dem reichen Holland hilft“, erklärte die Stiftung Ecooperation. Aber der westafrikanische Staat könne den Niederlanden auf ökologischem Gebiet viel beibringen.
Und noch eine Neuheit aus der so genannten Dritten Welt, die in diesem Fall die Rave-Kultur revolutionieren könnte: Die UN-Welternährungsorganisation (FAO) hat in Großbritannien ein Patent auf Kokoswasser als natürlichen Energy Drink erhalten. Kokoswasser besitzt nämlich mit seinem hohen Anteil an Kalium, Natrium und Magnesium alle Eigenschaften eines gesunden Energiegetränkes, sagt der FAO-Mitarbeiter Morton Satin. „Länder, die Kokosnüsse verarbeiten und exportieren, sowie Bauern, die die Kokosnüsse anbauen, werden hauptsächlich von der Erfindung profitieren.“ Kokoswasser wird in tropischen Ländern normalerweise frisch getrunken. Jetzt ist es also exportfähig und sollte mindestens Kultgetränk der Love Parade werden.
Folgt gleich die nächste Nachricht aus einem Entwicklungsland: Das Bildungsniveau im Ruhrgebiet hat im Vergleich zum Landesdurchschnitt aufgeholt. „Das Revier hinkt nicht mehr hinterher“, sagte der Essener Bildungsforscher Prof. Klaus Klemm auf einer Fachtagung in Essen. Im Revier wie in allen Großstädten und Ballungsgebieten gebe es aber weiter massive lokale Spreizungen. In benachteiligten Stadtteilen sei das Bildungsniveau deutlich niedriger.
Und nun noch die obligatorische Madonna-News. Auch sie hat mit Entwicklung und Bildung zu tun. Madonna legt nämlich Wert auf eine besonders gute schulische Ausbildung ihrer Tochter Lourdes. Sie selbst habe erst ziemlich spät gelernt, wer zum Beispiel Picasso war, sagte sie in TV Movie. Das wolle sie ihren Kindern ersparen. „Ich glaube, ich war einen Großteil meiner Jugend absolut hirntot. Leider!“ Oh, oh . . .
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