unterm strich:
Nach fast zehn Jahren ist der Grundstücksstreit um das Deutsche Theater in Berlin beigelegt worden. Die elf Erben des Regisseurs Max Reinhardt haben sich, wenn man gut unterrichteten Senatskreisen Glauben schenken darf, mit dem Berliner Senat auf ein Tauschgeschäft geeinigt. Danach verzichten die Reinhardt-Erben auf das Theatergrundstück in der Schumannstraße 13 in Mitte und erhalten im Gegenzug das so genannte Spreedreieck hinter dem Tränenpalast ebenfalls im Bezirk Mitte. Da dieses Grundstück aber mehr wert ist, sollen laut Berliner Zeitung die Erben nun noch 3 Millionen Mark in die Landeskasse zahlen.
Um das Grundstück des Deutschen Theaters gab es seit dem Mauerfall Streit. Vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten gehörte das Areal der Berliner Theaterlegende Max Reinhardt (1873 – 1943). Seine Erben forderten es nach der Wiedervereinigung zurück. Reinhardt wurde 1905 Leiter des Deutschen Theaters und gründete 1906 die benachbarten Kammerspiele. Es gelang ihm, die bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler der Zeit an seine Häuser zu verpflichten. Nach 1933 arbeitete Reinhardt in Österreich, 1938 emigrierte er in die USA.
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