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Nachdem uns gerade schon geschockt hat, dass es tatsächlich – man beachte die Zusammenstellung – ein Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt, für das man wirklich jede Partei abwählen muss, auch noch das zum Thema Apartheid: Die Historikerin Gudrun Wedel von der Freien Universität in Berlin erhält heute die nach Hochschulangaben höchstdotierte deutsche Auszeichnung für Frauenprojekte, den Margherita-von-Brentano-Preis in Höhe von 20.000 Mark. Die Philosophieprofessorin Margherita von Brentano war die erste Vizepräsidentin der Universität. Die Preisträgerin Gudrun Wedel hat jahrelang ohne institutionelle Unterstützung autobiografische Schriften von Frauen aufgespürt und publiziert. Im Rahmen eines Projekts der deutschen Forschungsgemeinschaft sollen die von Wedel erschlossenen Autobiografien nun in einem Nachschlagewerk zugänglich gemacht werden. Die Freie Universität vergibt den Preis seit 1996 alljährlich an herausragende Projekte der Frauenförderung.

Der Schauspieler Werner Klemperer, ein Sohn des deutschen Dirigenten Otto Klemperer, ist im Alter von 80 Jahren in New York gestorben. Wie erst am Montag bekannt wurde, starb der Künstler bereits am vergangenen Mittwoch in seiner New Yorker Wohnung. In den USA hatte sich Werner Klemperer, wie das gerade für Deutsche üblich war, die vor Hitler geflohen waren, einen Namen als Darsteller vorzugsweise von Nazi-Rollen gemacht. Als Oberst Wilhelm Klink in der TV-Serie „Hogan's Heroes“ gewann er 1968 und 1969 den Emmy-Fernsehpreis und wurde weitere viermal für die Auszeichnung nominiert. Die Familie Klemperer war nach Hitlers Machtergreifung nach New York geflüchtet.

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