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unterm strich

Gestern kam es also raus: Gerhard Schröder ist ein Knef-Fan. Anerkennung und Bewunderung für ihre „langjährige, großartige Arbeit als Schauspielerin, Autorin und Sängerin“ hat der Bundeskanzler der Künstlerin zu ihrem 75. Geburtstag am Donnerstag ausgesprochen, in einem Glückwunschschreiben, in dem es weiter heißt: Geprägt von „schrecklichen Erfahrungen im Krieg“ habe die Knef Rollen in deutschen Nachkriegsfilmen verkörpert, „die mithalfen, Nachdenken über unsere Vergangenheit anzustoßen“. Auch Weltläufigkeit spricht er der Knef zu.

Vergangenheit auch hier – und Zukunft: In Potsdam ist der barocke Neue Markt in den vergangenen Jahren reaktiviert worden. Nachdem die ersten Bauplanen von den zu altem Glanz restaurierten Häusern gefallen sind, gilt der Platz im Stadtzentrum als allererste Adresse. Hier soll – so der verlautbarende Nachrichtendienst – künftig das Herz der Stadt schlagen: „Am Neuen Markt werden Wissenschaft, Kultur und Tourismus miteinander verknüpft“, sagt Hartmut Dorgerlow, der Gründungsbeauftragte für das künftige Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte.

Es entsteht gegenwärtig im ehemaligen königlichen Kutschstall, einem von 1787 bis 1789 errichteten frühklassizistischen Bauwerk, und soll am 18. August im Rahmen des Kulturprojekts „Preußen 2001“ anlässlich der 300. Wiederkehr der Selbstkrönung des ersten Preußenkönigs eröffnet werden. Natürlich wird das künftige Haus als GmbH, Verein oder Stiftung geführt werden, Rechtsformen, von denen man sich zuletzt geradezu Wunderdinge verspricht. Am Neuen Markt residieren bereits das Einstein Forum und das Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam.

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