unterm strich:
Drogen bei Harry Potter? Am Sonntag sollen in den Leavesden Studios im britischen Hertfordshire Gegenstände gefunden worden sein, die auf Drogenkonsum schließen lassen. Ob es Löffelchen, Messerchen, Gäbelchen oder bloß Fixen waren, wurde nicht mitgeteilt. Warner Bros., die dort das erste Harry-Potter-Buch verfilmen, ließ daraufhin das Gelände absperren und von einer gemeinsamen Truppe aus Polizei und eigener Security absuchen. Das Ergebnis: kein Stoff in Sicht. Der BBC war es trotzdem eine lange Meldung wert, wir halten das Ganze dagegen für einen Schnellschuss.
Der designierte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hat vor seiner Amtsübernahme an diesem Mittwoch Hoffnungen auf eine nennenswerte Ausweitung der Förderung der Hauptstadtkultur durch den Bund vorab gedämpft. Zwar seien Berlins kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen im Ganzen sicher unterfinanziert, doch deswegen könne die Kulturhoheit des Landes Berlin nicht vom Bund übernommen werden, sagte der zukünftige Staatsminister dem Berliner Tagesspiegel – schließlich seien alle Ressorts zur Haushaltskonsolidierung verpflichtet. In der Frage einer Bundeskulturstiftung stünden noch zahlreiche Klärungen – unter anderem mit dem Bundeskanzler und dem Finanzminister – aus. „Ich kündige erst etwas an, wenn es um mehr geht als nur um gute Absichten.“ Um die Bundesbeteiligung an der „Topographie des Terrors“ werde er sich nach seinem Amtsantritt kümmern.
Dagegen hat sich schon jetzt Bill Gates um ein Konkurrenzprodukt zu Sony gekümmert, aber der ist ja auch schon etwas länger im Amt. Microsoft hat nun seine lang erwartete Xbox vorgestellt – eine Konsole zum Spielen von Videospielen und damit eine direkte Alternative zu Sonys Playstation II. Auf dem Markt sein soll das Ding in Amerika und Japan allerdings erst „später im Jahr“ (Gates) und in Europa sogar erst im Frühjahr 2002. Über den Preis wurde noch nichts verraten.
Gates hat zudem die Gelegenheit ergriffen und gleich eine Grundsatzrede gehalten, in der er mal wieder eine grundlegende Revolution des Computerbusiness überhaupt ankündigte: Microsoft arbeite gerade an einer integrierten Computerzukunft – einem Gerät, das alle Fernseh-, Musikhör-, Internetsurf- und sonstigen Bedürfnisse erfüllt. In anderen Kontexten nennt man so etwas eine eierlegende Wollmilchsau, was eine gewisse Skepsis bezüglich der Realisierbarkeit einer solchen Rundumglücklichmaschine ausdrücken soll. Bei der Xbox-Vorstellung trat auch der Starwrestler „The Rock“ auf.
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