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unterm strich

Igitt! Überall Haare! Die Rastazöpfe sind an den Schläfen hochgesteckt, selbst aus der Nase wachsen kunstvoll gedrehte Bartzwirbeln. John Travolta sieht zum Schreien aus als Science-Fiction-Warrior, irgendwo zwischen Klingone und Hobbit. Deshalb ist er für seine Rolle in „Battlefield Earth“ mit einer „Goldenen Himbeere“ als schlechtester Darsteller des Jahres ausgezeichnet worden. Auch der Hauptpreis ging an den gleich sieben Mal prämierten Film von Roger Christian, dessen Handlung auf einem Drehbuch von Scientology-Begründer Ron Hubbard beruht. Besonders bitter muss die „Goldene Himbeere“ für das schlimmste Leinwand-Paar gewesen sein, die Travolta zusammen mit derjenigen bekam, „die mit ihm vor der Kamera steht – wer immer sie sein mag“.

Und was gab’s in Leipzig auf der Buchmesse? Gute Stimmung, genügend Publikum und reichlich Preise. Zum Beispiel den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung, der gestern zum Abschluss der Messe an den italienischen Schriftsteller und Germanisten Claudio Magris verliehen wurde. Laudator war der Schweizer Autor Adolf Muschg. Das muss als gute Nachricht für die Freunde der Literatur genügen.

Ausländerfeindlichkeit im Kunstbetrieb: Der Kurator des ukrainischen Biennale-Pavillons in Venedig, Jerzy Onuch, ist abgesetzt worden. Begündung: Onuchs fehlende nationale Identität. Die Entlassung bekam der Ausstellungsmacher mit kanadischem und polnischem Pass nicht persönlich, sondern durch die Kiewer Zeitung Ukrainske Slowo mitgeteilt. Dort wird sein designierter Nachfolger Valentyn Raievsky zitiert: „Wie kommt es, dass wir unsere Staatsgrenzen so unbeschützt lassen, dass wir nicht mehr wissen, wer auf unserem Territorium arbeitet und mit welchen Motiven?“

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