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Jetzt ist es geklärt: Der Münchner Stadtrat wählt heute Lydia Hartl zu Münchens neuer Kulturreferentin. Die 45-jährige Medienwissenschaftlerin wurde am Mittwoch vom Stadtrat zur Nachfolgerin von Julian Nida-Rümelin gewählt. Hartl erhielt 43 Stimmen. Ihr schärfster Konkurrent, der stellvertretende Leiter der Münchner Glyptothek, Vinzenz Brinkmann, kam auf 35 Stimmen. Der Kulturmanager Alexander Farenholtz und der Pressesprecher der Stadt München, Florian Sattler, erhielten jeweils eine Stimme.

Die gebürtige Münchnerin Hartl ist Professorin für Wahrnehmungspsychologie in Karlsruhe und Orleans. Grüne und FDP hatten sich bereits im Vorfeld auf die 45-Jährige festgelegt. Nur die SPD mochte sich nicht auf Hartl einigen, was Oberbürgermeister Ude etwas Kopfzerbrechen bereitete, weil er gerne eine Frau für den Job wollte. Nun hat er sie.

Im Streit um die Verwertungsrechte an einem Hocker des Bauhaus-Künstlers Marcel Breuer hat das Düsseldorfer Landgericht die Klage der niedersächsischen Möbelfirma Tecta zurückgewiesen. Zur Begründung erklärte das Gericht am Mittwoch, dass sich aus den vorgelegten Unterlagen keine Urhebernutzungsrechte für die Firma ergäben. Mit der Frage, ob es sich bei dem 1926 von Breuer entworfenen Stahlrohrhocker um Kunst handele, die vom Urheberrecht geschützt wird, hatte sich das Gericht nicht Der Regisseur Peter Stein hat seinen umstrittenen Ausdruck „grillen“ im Zusammenhang mit dem Massenmord an den Juden in der NS-Zeit zurückgenommen. „Wenn sich jemand durch meine Formulierung verletzt fühlt, dann muss ich sie zurücknehmen“, sagte Stein in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Die umstrittene Äußerung war bei einer Diskussion in Berlin über das Verhältnis von Söhnen zu ihren Täter-Vätern gefallen. „Ich habe dabei von meinem Verhalten meinem eigenen Vater gegenüber berichtet: dass ich ihm nämlich als 16-Jähriger vorgeworfen habe, er hätte sechs Millionen Juden gegrillt, er persönlich.“ Steins Vater sei als Ingenieur an der Kriegswirtschaft beteiligt gewesen: „Wenn ich jemand provozieren wollte, dann meinen Vater vor 50 Jahren.“

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