unterm strich:
„Ein Happy End“, jubilieren und fabulieren die Agenturen. Der Grund: In Hollywood haben Drehbuchautoren und Produzenten endlich ihren Tarifstreit beigelegt, und damit einen drohenden Streik (siehe taz vom 26. 4.) quasi in letzter Minute abgewendet. Bei einer längeren Drehpause wären mehr als 100.000 Arbeitsplätze rund um die Filmbranche in Gefahr geraten.
Nach mehreren Marathonsitzungen einigten sich die Parteien am Freitag auf einen vorläufigen Tarifvertrag. Der Autorenverband begrüßte den mit Mühen ausgehandelten Entwurf als „das beste Wirtschaftspaket für die Schreiber seit 1977“. Sein Gegenüber, der Verband der Film- und Fernsehproduzenten, kam den Forderungen der gewerkschaftlich organisierten Autoren auf eine Gehaltserhöhung und eine Gewinnbeteiligung von Einnahmen aus Videos, DVDs und im Ausland ausgestrahlten Sendungen entgegen. Der auf 3 Jahre befristete Vertrag sieht jährliche Gehaltssteigerungen von 3,5 Prozent vor. Der Vorsitzende der „Writers Guild of America“, Mike Mahern, rechnet mit Mehreinnahmen für die Mitglieder von insgesamt 41 Millionen Dollar. Außerdem erkämpften sich die Autoren größere Mitspracherechte, wie etwa einen besseren Zugang zum Set während der Dreharbeiten.
Vor drei Tagen war der alte Vertrag abgelaufen. Seither hatten beide Seiten Tag und Nacht verhandelt, um einen Streik in der Filmstadt zu vermeiden. Als nächstes müssen die 11.500 Mitglieder des Autorenverbandes über den Entwurf abstimmen, bevor der neue Vertrag in Kraft treten kann. Das Ringen um Gehaltserhöhungen in Hollywood ist damit aber noch nicht beendet: Am 1. Juli laufen die Verträge der Film- und Fernsehschauspieler mit den Studios aus. Bereits Mitte Mai wollen beide Seiten ihre Verhandlungen aufnehmen. 135.000 Schauspieler sind gewerkschaftlich organisiert; erst im vorigen Jahr streikten sie 6 Monate lang gegen die Produzenten von Fernseh- und Radiowerbung. Nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg führte das zu Lohneinbußen in Höhe von 236 Millionen Dollar (516 Millionen Mark).
Auch um viel Geld wird es im Juni bei einer Auktion gehen, auf der ein bisher unbekanntes Bildnis des deutschen Renaissancemalers Lucas Cranach (1472–1553) versteigert werden soll. Ein Ausgangspreis von etwa 4 Millionen Franc (1,3 Millionen Mark) ist festgesetzt für das Werk, das kürzlich in einem Loireschloss entdeckt worden ist. Das Bildnis einer Nackten aus dem Jahr 1532 soll über 100 Jahre lang unbeachtet in dem Privatschloss südlich von Paris gehangen haben. Welcher taz-Leser also noch etwas Kleingeld übrig hat ...
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