unterm strich:
Der Deutsche Museumsbund hat seine Jahrestagung beendet und gibt sich nahezu rebellisch: „Museen dürfen nicht danach streben, everybody’s darling zu sein und in der Hoffnung auf Erfolg Mainstream bieten“, resümierte sein Vorsitzender Martin Roth das dreitägige Treffen. Schwerpunktthema war die Präsentation „fremder“ Kulturen im Zeitalter der Globalisierung. Vor allem die Völkerkundemuseen müssten überprüfen, ob ihr Ansatz noch zeitgemäß sei. Die „so genannte Dritte Welt“, so Viola König vom Ethnologischen Museum in Berlin, sei schließlich „mitten unter uns“ – also sollten Museen aktuelle Realitäten von Einwanderung und Asylsuche thematisieren.
Ganz im kritischen Geist der Tagung befasste sich Uwe Schneede, Direktor der Hamburger Kunsthalle, mit den kommerziellen Strategien der weltweit operierenden „Guggenheim-Connection“. In Deutschland liegen die Probleme anders: Knut Nevermann, Leiter der Abteilung Kultur und Medien beim Bundesbeauftragten für selbiges, betonte, der Bund müsse „sich stärker darüber klar werden, dass er der größte Player im Museumsbereich ist. Er sollte darüber nachdenken, Eckwerte von Museumspolitik zu diskutieren. Die gibt es bislang nicht“. Rund 725,8 Millionen Mark hat der Bund laut Nevermann im Jahr 2000 im Museumsbereich ausgegeben. Das sei etwa ein Drittel dessen, was insgesamt für alle deutschen Museen ausgegeben wurde.
Und wieder ist das Londoner Headquarter der Labour Party ein wenig bunter: An der Wand hängt seit gestern ein großes Foto von Britney Spears, berichtet der Daily Mirror. Nicht etwa, weil Blair ein echter Spears-Fan wäre; umgekehrt gilt, dass Spears ein Blair-Fan ist. Sie hat dem Labour-Leader das Foto höchstpersönlich geschickt, mit Unterschrift und den besten Wünschen zur Wahl am 7. Juni. Soll noch einer sagen, die heutige Jugend sei unpolitisch! Die wuschelige 19-Jährige mit den weißen Zähnen ist mit ihrer Aktion übrigens „hot on the heels of Geri Halliwell“ – wie wir Dienstag vermeldeten, hat auch das Ex-Spicegirl schon für die Arbeitspartei geworben. Cheerio!
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