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unterm strich

Heute früh, nach gut durchschlafener Nacht, bin ich wieder aufgewacht. Ich setzte mich an den Frühstückstisch, der Kaffe war warm, die Semmel war frisch, ich habe die Sonntagszeitung gelesen, (es sind wieder Avancements gewesen). Ich trat ans Fenster, ich sah hinunter, es trabte wieder, es klingelte munter, eine Schürze (beim Schlächter) hing über dem Stuhle, kleine Mädchen gingen nach der Schule – alles war freundlich, alles war nett, aber wenn ich weiter geschlafen hätt und tät von alledem nichts wissen, würd es mir fehlen, würde ich’s vermissen? – (für Volker W., zum Abschied).

Trauriges zu melden gibt es auch aus Rom: Vittorio Sgarbi (49), italienischer Kunstkritiker und neuer Kulturstaatssekretär, hat im ehrwürdigen Senatsgebäude „grauenhafte“ Fälschungen entdeckt. Zwei Landschaften mit Ruinen stammten nicht aus dem 18. Jahrhundert, sondern aus den Siebzigerjahren. „Diese Schinken sind höchstens zehn Mark wert und vielleicht für eine Pizzeria geeignet“, sagte Sgarbi bei einem Rundgang mit dem neuen Senatspräsidenten Marcello Pera, der sich einige Bilder für sein Arbeitszimmer aussuchen wollte. Sgarbi mutmaßt, dass die Originale seien von einem „schlauen Restaurator“ durch Fälschungen ersetzt worden seien. So kann’s kommen.

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