piwik no script img

unterm strich

Was geht?“ geht wohl eher schlecht, heißt es. Die Stuttgarter HipHopper „Die Fantastischen Vier“ sind bei ihrem Ausflug ins Filmgeschäft kräftig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden, denn ihr Dokumentarstreifen „Was geht?“ hatte einen ziemlich enttäuschenden Start. Nach Angaben des X-Verleihs in Berlin wollten an den ersten vier Tagen trotz der großen Fangemeinde bundesweit lediglich 10.033 Zuschauer den Film sehen. Sogar in Stuttgart, der Heimatstadt der „Fantas“, zählten die Kinobesitzer in manchen Vorstellungen weniger als ein halbes Dutzend Besucher. „Wir hatten uns natürlich mehr erhofft“, meinte eine Sprecherin des Verleihs. Für den Film waren die Musiker zwei Jahre lang von einem Filmteam begleitet worden.

Der Architekt des Jüdischen Museums in Berlin, Daniel Libeskind, freut sich, dass seine Räume bald mit Leben gefüllt werden. Kurz vor der Eröffnung des Museums weist Libeskind in der jüngsten Ausgabe der Zeit zugleich Kritik an seinem Gebäude zurück. Es sei nicht wahr, dass die Ausstellungen des Museums durch die Architektur behindert würden. Nie habe er eine nackte Bauskulptur errichten wollen. Bereits das leer stehende Gebäude war von rund 350.000 Menschen besichtigt worden, ein Erfolg, den Libeskind vor allem mit der Emotionalität und Ernsthaftigkeit seines Baus begründet. Vorwürfe, es handele sich bei dem Museum um einen Holocaust-Themenpark, weist Libeskind als „zynisch“ zurück. Auch die Behauptung, er habe mit seinem Bau einen zerborstenen Davidstern oder einen Blitz nachformen wollen, dementiert der Architekt. Diese Interpretation hätten sich manche Leute zurechtgelegt, weil sie die Offenheit und Zeichenlosigkeit seiner Architektur nicht ertragen könnten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen