unterm strich:
Nicht nur wird Friederike Mayröckeran diesem Samstag mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, auch zwei Berliner Autoren bekommen von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt Preise: Der Publizist Friedrich Diekmann erhält den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay, der Kunsthistoriker Horst Bredekamp den ebenfalls mit 20.000 Mark dotierten Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.
Noch mehr Preise gibt es in Nordrhein-Westfalen. Dort haben gestern die Schriftstellerinnen Emine Sevgi Özdamar und Annette Pehnt den von den Ministerien für Kultur und Bildung verliehenen „Künstlerinnenpreis für Literatur“ erhalten. Die zum sechsten Mal verliehene und mit insgesamt 30.000 Mark dotierte Auszeichnung wurde in Krefeld durch den grünen NRW-Kulturminister Michael Vesper verliehen. Eine Fachjury unter Vorsitz der Literaturkritikerin Sigrid Löffler erkannte der 1946 im türkischen Malatya geborenen und in Deutschland lebenden Emine Sevgi Özdamar den mit 20.000 Mark verbundenen Hauptpreis für ihr schriftstellerisches Lebenswerk zu. Özdamar verbreite in ihren Werken die Erfahrung einer Existenz in zwei Kulturen, so die Jury. „Migration ist ihr inhaltliches und ästhetisches Programm.“ Die Kölner Autorin Annette Pehnt erhielt den mit 10.000 Mark dotierten Förderpreis für ihren Erstling „Ich muss los“. Ihr Debütwerk sei ein eindrucksvolles Stück Gegenwartsliteratur über Einsamkeit und Introvertiertheit, hieß es in der Begründung.
Genauso gut wie Literaturpreise finden wir Bestsellerlisten, vor allem die des Südwestdeutschen Rundfunks. Der hat Denis Johnsons Roman „Engel“ zum Buch des Monats November erkoren. Es folgen auf den weiteren Plätzen: Rainer Merkel: „Das Jahr der Wunder“ Roman, Andrea Zanzotto: „Pracht“, Peter Esterhazy: „Harmonia Caelestis“, Jenny Erpenbeck: „Tand“, Thomas Meinecke: „Hellblau“, Uwe Timm: „Rot“, Durs Grünbein: „Das erste Jahr“, Stewart O’Nan: „Das Glück der anderen“ und zu guter Letzt Gottfried Benns Briefe an Ursula Ziebarth und Thomas Hettche: „Der Fall Arbogast“.
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