unterm strich:
David Lynch plant nach einem Bericht der polnischen Zeitung Rzeczpospolita die Errichtung eines Filmstudios in der zentralpolnischen Stadt Lodz. Dort sollen vor allem Filme bearbeitet und musikalisch vertont werden, verlautete der „Twin Peaks“-Meister in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht; es seien aber auch vollständige Produktionen geplant. Die Regisseure Peter Weir („Der Club der toten Dichter“) und Roland Joffe („Mission“) planen den Angaben zufolge bereits ihre nächsten Filmproduktionen in dem Studio. Lynchs Partner in Polen wird die Stiftung „Tumult“ sein, die auch das jährliche Filmfestival „Camerimage“ organisiert.
Auch die deutsche Filmwelt ist an Polen interessiert, wenn auch über gewisse Bypässe. Das letzte Drehbuch des 1996 verstorbenen polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski und dessen Co-Autors Krzysztof Piesiewicz war Tom Tykwer Vorlage für seinen Film „Heaven“ – und dieser wird, wie gestern bekannt wurde, am 6. Februar 2002 die 52. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnen. Die Hauptrollen in der Fusion aus Thriller, Lovestory und moralischem Drama spielen Cate Blanchett und Giovanni Ribisi. Der Film ist eine Koproduktion von der Berliner Produktionsfirma X-Filme Creative Pool (die auch Tykwers vorhergehenden Filme „Lola rennt“ und „Der Krieger und die Kaiserin“ produzierte) und Miramax. Gedreht wurde „Heaven“ in Deutschland und Italien in englischer und italienischer Sprache. Berlinale-Direktor Dieter Kosslick, der im nächsten Jahr sein erstes Festival bestreiten wird, will mit Tykwers erster internationalen Produktion zur Eröffnung „ein wunderbares Beispiel für das kreative Potenzial der deutschen Filmszene“ zeigen.
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