unterm strich

Beliebter macht sie sich damit nicht: Susan Sontag hat das Meinungsklima in den USA kritisiert. Es sei kein gutes Zeichen, wenn die Mehrheit so empfindlich auf Widerspruch und Kritik an der US-Außenpolitik reagiere, sagte sie in einem Interview. Die Anschläge vom 11. September seien gegen die Supermacht USA gezielt gewesen, sie hätten sich nicht gegen die Zivilisation, die Freiheit oder die Menschheit im Allgemeinen gerichtet – aber das sei „eine Wahrheit, der sich die meisten Amerikaner verweigerten“, meinte Sontag. Aber in der jetzigen Stimmung sei es unpatriotisch, irgendetwas zu sagen, außer „ich stehe hinter meinem Präsidenten“.

Am 1. Dezember wird in Berlin der Europäische Filmpreis vergeben, mit Gerhard Schröder wird erstmals ein Regierungschef die Gala eröffnen. Als bester Film nominiert wurde „Das Experiment“, der deutsche Thriller konkurriert unter anderem mit „Bridget Jones“ (Großbritannien) und „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (Frankreich). Als beste Regisseure sind Eric Rohmer und Jean-Pierre Jeunet, als Schauspieler Ben Kingsley, Isabelle Huppert und Audrey Tautou („Amélie“) nominiert. Weitere deutsche Kandidaten: Frank Griebe für seine Kamera in „Der Krieger und die Kaiserin“, der Dokumentarfilm „Black Box BRD“ und „alaska.de“ als Nachwuchsfilm.