unterm strich:
Bei einem informellen Treffen mit der Presse stellte der neue Berlinale-Chef Dieter Kosslick seine Mannschaft und erste Konzepte für die Berliner Filmfestspiele 2002 vor. So soll die Berlinale in Zukunft vermehrt „Informationsräume“ öffnen. Neben internen Umzügen und Veränderungen plant Kosslick einen Berlinale-Talent-Campus, der an fünf Tagen 1.000 junge Regisseure zusammenbringt. Wobei der Schwerpunkt auf Filmemachern liegen soll, die wegen politischer Verfolgung, Zensurproblemen oder ähnlichen Gründen an der Verwirklichung ihrer Projekte gehindert werden. Der Talent-Campus wird aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit bei der kommenden Berlinale allerdings nur in zunächst reduzierter Form stattfinden. Aus dem Projekt, so Kosslick, könne sich eine Art Exilkinozentrum entwickeln, das Filme in aller Welt finanziert. Kosslick stellte außerdem die neue Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ und sein neues Auswahlgremium vor, „ausgeklügelt nach Mann und Frau, Ost und West“. Jury-Präsidentin der 52. Internationalen Filmfestspiele, die in Berlin vom 6. bis 17. Februar 2002 stattfinden, wird die indische Regisseurin Mira Nair. Nair begann mit ihrem Spielfilmdebüt „Salaam Bombay“ 1988 ihre internationale Karriere. Der Film wurde unter anderem für den Oscar nominiert. Ihr letzter Film, die im Stil des indischen Bollywood-Kinos überhöhte sozialkritische Komödie „Monsoon Wedding“, gewann den diesjährigen Goldenen Löwen in Venedig. Zu Nairs weiteren Kinofilmen gehören „Mississippi Masala“ und „Kama Sutra“. Nair studierte in Neu-Delhi und Harvard, bevor sie in den USA ihre Filmkarriere mit Arbeiten für den Dokumentarfilmregisseur D. A. Pennebaker begann.
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