piwik no script img

unterm strich

Die Ursache der Leseschwäche bei deutschen Schülern ist gefunden: Es ist die Not der Büchereien. Sagt der Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen. Jeder Bürger zwischen Rhein und Weser leihe jährlich lediglich drei Bücher aus seiner Bibliothek aus. In Finnland, wo die Pennäler nach der heiß diskutierten „Pisa“-Studie bedeutend besser im Lesen abgeschnitten haben, entleihe jeder Bürger jährlich fast 20 Bücher, hieß es. Während acht von zehn Finnen ihre Bibliothek regelmäßig besuchten, seien in NRW nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung eingetragene Nutzer.

Wie die oft weit im Voraus ausgebuchten Bibliotheksprojekte mit Schülern deutlich zeigten, mangele es bei den Jugendlichen nicht am Interesse, sondern an den Möglichkeiten, meinte der Verband. Die Kommunen des skandinavischen Landes investierten 0,8 Prozent ihres Haushaltes in die Bibliotheken, in NRW seien dies lediglich 0,3 Prozent. (Ho, ho, Herr Clement, vielleicht brauchen Sie doch das Geld der Bundeskulturstiftung?!). „Die Annäherung ans gedruckte Medium (wow, so vorsichtig muss man sich ausdrücken, weil der Begriff LESEN schon zu riskant ist, bei den deutschen Leistungen?) scheitert an den äußeren Bedingungen, nicht am Interesse der Kinder“, sagte ein Verbandssprecher.

Noch einmal NRW: Die Stiftung Kunst und Kultur des Landes hat nun eine komplett neue Führungsspitze. Vom 1. Februar an wird der Musikwissenschaftler Winrich Hopp das Führungstrio um Stiftungspräsidentin Ilse Brusis (SPD) und Generalsekretärin Regina Wyrwoll ergänzen. Der 1961 Geborene wird als stellvertretender Stiftungs-Generalsekretär Nachfolger von Dorothee Stürmer, deren Vertrag überraschend nicht verlängert worden war.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen