unterm strich:
Don Giovanni liebt, ausgiebig und leichtfertig, und wird dafür in Mozarts Oper auch heftigst bestraft. Das hat einem Besucher der „Don Giovanni“-Inszenierung von Calixto Bieito in der niedersächsischen Staatsoper nicht gereicht. Wegen den angedeuteten Sexszenen auf der Bühne reichte der erregte Opernhörer eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein. „Wir haben die Anzeige geprüft, konnten jedoch keinen Strafbestand feststellen“, sagte die Staatsanwältin Jutta Rosendahl. Auch die Schüler, die bisher die Aufführung gesehen haben, fühlen sich nicht gefährdet, sondern „sind begeistert und finden sie sehr zeitgemäß“, sagte eine Sprecherin.
Sehr gut besucht von Schülern ist auch die Ausstellung „Der nationalsozialistische Völkermord und die Motive seiner Erinnerung“ im Deutschen Historischen Museum in Berlin. In mehr als 250 Führungen habe sich das Interesse der Schüler bisher widergespiegelt, teilte das Museum mit. Die 50.000ste Besucherin war eine Schülerin des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums aus Potsdam. Der Direktor Hans Ottomeyer drückte ihr einen Katalog und ein Plakat in die Hand und Gutscheine für die ganze Klasse, um sich das begleitende Filmprogramm anzuschauen.
Noch 1.395 Tage bis zum Ende des laufenden Finanzierungsabommens der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zwischen dem Bund und den Ländern: Das wird noch viele Nachrichten geben. Jetzt warnt Nida-Rümelin (SPD) vor einer „Kettenreaktion“ bei einem möglichen Ausstieg der Länder aus der Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Denn möglicherweise lauern die Länder auf einen Präzedenzfall, um sich dann auch aus der Finanzierung zahlreicher weiterer Kultureinrichtungen zu verabschieden.
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