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unterm strich

Schon vor gut einem Jahr hatte es schlecht um dem Theaterautor und Schauspieler Martin Sperr ausgesehen. Eine Schlagader war geplatzt. Damals sagten die Ärzte, er könne noch einen Tag leben oder fünf Jahre, heißt es nun im Freundeskreis: „Wir wussten, es tickt eine Zeitbombe.“ Nun ist Sperr am Samstag 57-jährig ganz plötzlich in seinem Schaukelstuhl gestorben. Die Trauerfeier ist an diesem Donnerstag in Landshut vorgesehen. Bekannt wurde Sperr durch seine „Jagdszenen aus Niederbayern“. Das Stück schildert Intoleranz, Verlogenheit und Doppelmoral einer Dorfgemeinschaft, die einen geistig Behinderten zum Selbstmord und einen Homosexuellen zum Mord treiben. In der mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichneten Verfilmung von Peter Fleischmann (1968) spielte Sperr die Hauptfigur des Abram.

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