unterm strich:
Unser Sparschwein vom Dienst, der Berliner Kultursenator Thomas Flierl (PDS), spart nicht nur so einfach vor sich hin, nein, er übt auch heftige Kritik daran, wenn andere Pläne schmieden und noch gar nicht genau wissen, ob das Geld dafür da sein wird. Am kommenden Freitag, dem 26. April, will die Akademie der Künste am Pariser Platz ihr Richtfest für den Neubau feiern, und das, obwohl die Fertigstellung des Baus finanziell nicht gesichert sei. Auch gebe es noch immer keine Finanzzusagen für die Erstausstattung des neuen Gebäudes, um erste Ausstellungsvorhaben und andere Projekte in dem von Günter Behnisch entworfenen Bau verwirklichen zu können, sagte Flierl. Hier gebe es eine mangelhafte Vorsorge früherer Senatsverwaltungen, kritisierte er. Der Umzug der Akademie vom alten Westberliner Gebäude im Hansaviertel an ihren historischen Standort biete auch die Chance, über eine neue Funktionsbestimmung des Hauses zu reden. Er wünsche sich am Hanseatenweg einen „lebendigen Kulturort“, der sich der zeitgenössischen Kunst öffne und auch für Ausstellungen akademiefremder Organisationen zur Verfügung stehe, um damit eine zusätzliche Finanzierung zu erhalten.
Flierl, die Zweite: Berlin tritt nicht aus der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus. Das bestätigte der Kultursenator gestern der Berliner Morgenpost. Im Doppelhaushalt 2002/03 sei der Berliner Anteil an den Betriebskosten mit 14,1 Millionen Euro berücksichtigt. Damit wird eine Position revidiert, die beim Bund und der Preußenstiftung in den vergangenen Wochen für einige Irritationen gesorgt hatte.
In der kubanischen Hauptstadt Havanna soll es bald ein Goethe-Institut geben. Der Gründungsbeauftragte Dietmar Geisendorf sagte, die zwischen Deutschland und Kuba seit Jahren laufenden Verhandlungen über ein Kulturabkommen würden wahrscheinlich noch in diesem Jahr abgeschlossen. Damit wäre der Weg frei für die Eröffnung eines Goethe-Instituts im Jahr 2004. Es soll sich unter anderem der Vermittlung der deutschen Sprache, der Unterstützung des Bibliothekswesens und der Werbung für Deutschland als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort widmen. Geisendorf ist seit 1. August 2001 in einer Doppelfunktion als Entsandter des Goethe-Instituts und Kulturattaché an der deutschen Botschaft in Havanna tätig. Das Interesse an deutscher Kultur sei groß in Kuba, sagt er. So habe der Kulturminister Abel Prieto Interesse an einem Symposium mit dem Dichter Hans Magnus Enzensberger und dem Sozialphilosophen Jürgen Habermas in Havanna geäußert.
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