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Und hier geht es weiter mit der Flut, der Kunst und ihren Rettern: Der Deutsche Kulturrat hat einen Krisenstab zur Rettung der durch die Flutkatastrophe beschädigten Kulturgüter gefordert. Diese Rolle sollte die Kulturstiftung des Bundes in Halle (die glücklicherweise nicht abgesoffen ist) übernehmen, sagte der Geschäftsführer des Kulturrats, Olaf Zimmermann, gestern in Berlin. „Angesichts dieser nationalen Tragödie brauchen wir einen Krisenmanager“, meinte er. Ein Streit über die Kulturhoheit sei jetzt unangebracht, warnte er gleich mal vorsorglich mit.

Die künstlerische Direktorin der Bundeskulturstiftung, Hortensia Völckers, kündigte eine Hilfe von zwei Millionen Euro für die Restaurierung beschädigter Kunst an. Die Hilfe solle neben den „Kulturleuchttürmen“ auch kleineren Museen und Bibliotheken zugute kommen. Die Stiftung warte jetzt auf eine Prioritätenliste der betroffenen Länder. Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hatte bereits Hilfen des Bundes in Höhe von drei Millionen Euro angekündigt.

Bei der Rettung der Kulturgüter wollen Bund und Länder an einem Strang ziehen. Tja, wenn sie Geld brauchen, werden die Länder immer ganz gnädig, allerdings auf getrennte Konten verzichten sie selbst dann nicht, wenn sie uns zum Spenden aufrufen. Nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände wurden auch zahlreiche Stadtbibliotheken in den überfluteten Orten beschädigt. Weit mehr als 250.000 Bücher und CDs wurden von den Wassermassen vernichtet. Allein in Grimma habe die Flut alle 10.000 Bücher der Stadtbibliothek zerstört. Da sind jetzt wohl Verlage, Musik- und Filmindustrie zum Spenden aufgerufen.

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