unterm strich:
Bei wissenschaftlichen Grabungsarbeiten auf dem Gelände des Bergbaumuseums Rammelsberg in Goslar haben Forscher eine mehr als 1.000 Jahre alte Sandale entdeckt. Dieser Lederschuh habe wahrscheinlich einem der ersten Bergleute im Harz gehört, sagte der Leiter des Forschungsteams, Lothar Klappauf. „Der Lederschuh wurde genau im Jahr 1024 angefertigt“, sagte der Archäologe. Das sei mit Hilfe der Radiokarbon-Datierung festgestellt worden. Die Forschergruppe Montanarchäologie spürt auf dem Gelände des Rammelsberges den Ursprüngen des Bergbaus im Harz nach. Gerüchte, dass der gefundene Schuh mit Klettverschlüssen versehen ist und als Vorläufer der heute unter Touristen bzw. „Travellern“ leider sehr verbreiteten „Trecking-Sandale“ angesehen werden könnte, haben sich bisher allerdings nicht bestätigt.
Berlins Kultursenator Thomas Flierl will den Bund weiterhin in die Finanzierung der Hauptstadtbühnen einbinden. „Es könnte doch einen gewissen Charme haben zu sagen: Berlin hat zwei städtische Opern und ein Bundesopernhaus“, sagte Flierl in einem Gespräch mit dem Theatermagazin Die Deutsche Bühne. Bis zu den Bundestagswahlen rechne er aber nicht mit einer Entscheidung über eine „Umverteilung des Föderalismus“. Zuletzt hatte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin eine Übernahme der Staatsoper Unter den Linden durch den Bund abgelehnt. Bis zum Jahresende will Flierl dem Berliner Abgeordnetenhaus ein Papier über die künftige Struktur der Hauptstadtbühnen vorlegen. Darin solle es ein „klares Bekenntnis zu Frank Castorfs Volksbühne geben“, sagte der Kultursenator. Auch der Schaubühne und dem Berliner Ensemble solle als „Ost-West-Klammer“ ein hoher Stellenwert eingeräumt werden, sagte Flierl – und schränkte ein: Er sehe aber vor allem an der Schaubühne und der Volksbühne die „Erneuerungspotenziale“ für die Berliner Theaterlandschaft. Am Berliner Ensemble also nicht? Das wird Claus Peymann nicht gerne hören. „Charmant“ wird er es auf jeden Fall nicht finden.
Der mit 50.000 Euro dotierte „Piepenbrock Preis für Skulptur 2002“ geht an den britischen Bildhauer Anthony Cragg. Er gehöre zu einer Generation, die mit Witz und Humor neue Perspektiven für die Skulptur- und Objektkunst eröffne, erklärte die Jury am Mittwoch in Berlin. Cragg, der seit 1977 in Wuppertal lebt, erhält seine Auszeichnung am Mittag in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau. Sie ist die europaweit am höchsten dotierte für Skulpturkunst. Der Nachwuchspreis für Bildhauerei geht an Thomas Rentmeister.
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