unterm strich:
No Pasarán! Gegen angebliche Pläne von Finanzminister Hans Eichel, den Spendenabzug für alle mildtätigen, kirchlichen, wissenschaftlichen und gemeinnützigen Zwecke zu streichen, hat am Donnerstag der Deutsche Kulturrat protestiert. Er äußerte sich empört darüber, dass „noch nicht einmal 24 Stunden nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages“ solche Pläne bekannt werden. Einen „Vertrauensbruch“ nannte das der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann, und weiter: Sollte dieses Vorhaben umgesetzt werden, würde der Kultur in Deutschland ein „nicht wieder gutzumachender Schaden“ zugefügt werden. Denn den gemeinnützigen Vereinen und Stiftungen würde es damit erheblich erschwert, um Spenden zu werben. Beabsichtigt sei auch, die Umsatzbesteuerung von Kunstgegenständen und Sammlungsstücken mit dem vollen Mehrwertsteuersatz zu belegen, ist dem Kulturrat zu Ohren gekommen. Das aber, betonte der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, widerspreche dem Koalitionsvertrag, in dem es heiße, dass der ermäßigte Mehrwertsteuersatz im Kulturbereich erhalten bleiben müsse. Das offizielle Ringen ist damit wohl eröffnet.
Seit dem 11. September 2001 gelten bei der Einreise in die USA hohe Auflagen. Ein Opfer dieser verschärften Bedingungen ist nun der iranische Regisseur Bahman Qobadi geworden. Obwohl er beim Filmfestival von Chicago für seinen Film „Die Lieder meines Vaterlandes“ zum Preisträger gekürt wurde, verweigerten ihm die US-Behörden ein Einreisevisum. Zweimal war Qobadi dafür nach Dubai geflogen, zum Gespräch in der US-Botschaft. Aus Protest gab er nun seinen Preis zurück. Zuvor war sein Kollege, der iranische Regisseur Abbas Kiarostami, daran gehindert worden, zum New York Film Festival anzureisen.
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