unterm strich:
Gegen Leni Riefenstahl wird nicht mehr wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Leugnung von NS-Verbrechen ermittelt. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft stellte ein vom Kölner Roma-Verein „Rom“ angestrengtes Verfahren ein. Streitpunkt war eine Behauptung Riefenstahls, sie habe nach dem Zweiten Weltkrieg sämtliche „Zigeuner-Komparsen“ aus ihrem Film „Tiefland“ lebend wiedergesehen. Laut „Rom“ sind viele der als Komparsen eingesetzten 120 Sinti und Roma aus den Konzentrationslagern Maxglan und Marzahn von den Nationalsozialisten ermordet worden. Die 100 Jahre alte Riefenstahl hat sich nach Aussagen der Staatsanwaltschaft in einer Unterlassungserklärung verpflichtet, die Äußerung nicht zu wiederholen.
Dann noch zwei Meldungen aus der bunten und widersprüchlichen Welt der Kultur: So heißt es via Ticker, viele Kulturverbände hätten anhaltenden Widerstand gegen Pläne von Finanzminister Hans Eichel angemeldet, den steuerlichen Spendenabzug für Unternehmen zu streichen. Betroffen sind nach Angaben der Verbände 500.000 gemeinnützige Organisationen, darunter auch viele Kultureinrichtungen. Arend Oetker als Vorstandsmitglied des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft sprach von einem „fatalen und kontraproduktiven Signal der Koalition“.
Es gibt aber auch Hoffnung: Die weltweite Wertpapier-Flaute beschwingt offenbar den internationalen Kunsthandel. Immer mehr Galeristen im In- und Ausland berichten, dass Käufer derzeit mehr den Bildern als den Aktien als Geldanlage vertrauten. Das erklärte die KölnMesse am Freitag nach einer Ausstellerumfrage im Vorfeld des am 30. Oktober beginnenden internationalen Kunstmarktes Art Cologne.
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