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unterm strich

Die Hitze, der Schatten, das Land: Mexiko. In seiner bald 80-jährigen Karriere hat der mexikanische Fotograf Manuel Álvarez Bravo immer wieder diese Konstellation abgebildet. Für seine sexuell anspielungsreichen Aufnahmen, wie etwa „The Good Reputation Sleeping“ (siehe Foto im Detail) von 1938, wurde der am 4. Februar 1902 geborene Álvarez Bravo früh den Surrealisten zugerechnet. Doch mit ebensolcher Passion hatte er schon Mitte der Dreißigerjahre das Leben der Landarbeiter oder die Verelendung in den Städten Mexikos dokumentiert – darunter das zur Ikone gewordene Bild eines erschossenen streikenden Arbeiters von 1934. Trotzdem wurde der Fotograf vor allem mit seinen verrätselten, stets symbolisch aufgeladenen Frauenakten berühmt, die später Helmut Newton beeinflussen sollten. Obwohl er Kontakt zu André Breton und Henri Cartier-Bresson hielt, wurde Álvarez Bravo international erst spät gewürdigt: 1997 richtete das New Yorker Museum of Modern Art ihm eine umfangreiche Retrospektive ein. Jetzt ist Álvarez Bravo im Alter von 100 Jahren gestorben.

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