unterm strich:
Die taz ruhr hat gestern groß berichtet, wir haben es nur kurz gemeldet: In Nordrhein-Westfalen herrscht dicke Luft. Und zwar zwischen Gérard Mortier, dem Leiter der Ruhr-Triennale, und dem nordrhein-westfälischen Kulturministerium, das kurzerhand verfügt hat, ein Opernprojekt aus deren Spielplan zu streichen – aus Finanzgründen natürlich. Die öffentlichen Kassen sind nämlich auch in NRW leer. Und da die Besucherzahlen der Ruhr-Triennale zu wünschen übrig lassen, liegen auch deren Einnahmen unter den Erwartungen. Ein Grund für die Verantwortlichen, die Notbremse zu ziehen: und zwar bei einer Barock-Oper, die Roberto Ciuilli, Chef des Mülheimer Theaters an der Ruhr, im nächsten Jahr im Rahmen der Ruhr-Triennale produzieren wollte. Gérard Mortier fühlt sich von diesem Vorgang natürlich übergangen und in seiner künstlerischen Freiheit beschnitten: Die Landesregierung regiere ihm – über den Geschäftsführer der Ruhr-Triennale, Peter Landmann – direkt in die Programmplanung hinein, beschwerte er sich. Schon jetzt wird deshalb spekuliert, ob Mortier deswegen seinen Abschied aus dem Ruhrgebiet nehmen wird. Heute soll es ein Klärungsgespräch geben zwischen Mortier und Michael Vesper, dem grünen Kulturminister von NRW, sowie Peter Landmann.
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