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unterm strich

Die Intendanten der drei Berliner Opernhäuser haben Kultursenator Thomas Flierl ihre weitere Mitarbeit an der geplanten Opernstiftung der Hauptstadt aufgekündigt. In einem Brief an den Senator, den die Süddeutsche Zeitung am Samstag veröffentlichte, kritisieren Peter Mussbach von der Staatsoper Unter den Linden, Udo Zimmermann von der Deutschen Oper und Albert Kost von der Komischen Oper, dass die Stiftung zu „einer Art Großfusion“ führen soll. Dies laufe bedeute letztlich auf „eine Art Generalintendanz“ hinaus.

Auch sei bei den Gesprächen deutlich geworden, dass im Falle von Verlusten in einem Haus die anderen Häuser Finanzmittel zur Verfügung stellen sollen. „Unter den genannten Bedingungen können und wollen wir unsere weitere Mitwirkung an Gesprächen nicht länger verantworten“, heißt es in dem Brief. Sie könnten an einer Strukturreform nur dann mitwirken, „wenn sie unseres Erachtens politisch, ökonomisch und vor allem künstlerisch vertretbar ist“, betonen die Intendanten.

Eine Amerikanerin darf im Streit um sechs Gemälde von Gustav Klimt die österreichische Regierung vor einem US-Gericht verklagen. Die in Los Angeles wohnhafte 86-jährige Frau fordert die Rückgabe der Jugendstilbilder im Wert von angeblich rund 150 Millionen Dollar. Die 1938 von den NS-Behörden konfiszierten Bilder gehörten vormals der Familie der Klägerin Maria Altmann. Wie die Los Angeles Times berichtete, hat ein Berufungsgericht in San Francisco damit erstmals einer Reparationsklage stattgegeben, wonach sich eine ausländische Regierung in den USA vor Gericht verantworten muss. Es ist aber noch unklar, ob Österreich, das die Gerichtsbarkeit bei sich sieht, das Urteil anfechten wird.

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