ubs in zahlen: Spenden als Notnagel
Strukturkrise
Die Bücherkrise macht auch vor den Uni-Bibliotheken nicht Halt: 540.000 notwendige Bücher konnten sich deutsche UBs im letzten Jahr nicht leisten, Zeitschriften-Abos wurden zu 30 Prozent abgebaut, die Humboldt-Universität musste auf Monografien verzichten, um noch Zeitschriften anbieten zu können.
Die Entwicklung „könnte die deutsche Wissenschaft von der internationalen Forschung abkoppeln“, heißt es warnend vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels.
Ein Grund: Die Preise vor allem für ausländische Medien stiegen in den letzten vier Jahren um rund fünfzig Prozent. Hinzu kam ein hoher Dollar-Wechselkurs, der alleine zu Mehrkosten von 60 Millionen Mark für die UBs führte.
„Das hat eine schleichende Krise akut werden lassen“, meinten Experten. Auch die multimediale Ausstattung der Hochschul-Bibliotheken lasse zu wünschen übrig, rügt etwa der Wissenschaftsrat.
Und so wird verzweifelt nach Sponsoren gesucht. Die Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung etwa spendete erst kürzlich Humboldt- und Freier Universität 1,5 beziehungsweise eine halbe Million Mark für die Anschaffung neuer Bücher.
Das jedoch löst die Strukturkrise nicht. Die Hochschul-Rektorenkonferenz empfiehlt, die Unis zu Einkaufs-Konsortien zusammenzuschließen.
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