: tomra: pflichtpfand bringt zuwachs
Kaum war ein Pflichtpfand auf Einwegverpackungen in Deutschland beschlossene Sache, schnellte der Kurs von Tomra Systems ASA, norwegischer Hersteller von Automaten zur Flaschenrücknahme, in die Höhe. Am Mittwoch präsentierten Bundesumweltminister Jürgen Trittin und Wirtschaftsminister Werner Müller ihre Einigung zum lange umstrittenen Thema, kurz darauf legte die Tomra-Aktie an den Börsen in Oslo und Frankfurt zweistellig zu: in Oslo um 11,7 Prozent auf 157,5 Norwegische Kronen und in Frankfurt um 10 Prozent auf 19,25 Euro. In Frankfurt kletterte der Kurs weiter auf über 20 Euro; bei Börsenschluss am Freitag erreichte die Aktie 20,30 Euro. Marktexperten zeigten sich überrascht vom Zeitpunkt des deutschen Beschlusses, ab 2002 auf Einwegflaschen eine Abgabe zu erheben, und Tomra hatte einige Tage zuvor noch eine Gewinnwarnung abgegeben. Nun hofft man, dass das neue Pfandsystem in Deutschland einen längerfristig positiven Effekt für das Unternehmen haben werde. Unterdessen geht das Wirtschaftsministerium davon aus, dass die Investitionen zur Einführung des Pflichtpfandes nicht wie bisher angegeben 2,08 Milliarden Mark, sondern mindestens 3 Milliarden Mark betragen werden. Einzelhandel und Polizei befürchten gar Pfandbetrug: Leergut könne möglicherweise aus anderen Ländern in großem Stil nach Deutschland importiert und gepfändet werden. KE
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