Schauen, Hören, Demonstrieren: Der taz Plan verfolgt die Berliner Kulturszene, hört die neuesten Tracks und begleitet das politische Stadtgeschehen. Der taz Plan empfiehlt. Von Protest bis Kunst. Von Hoch- bis Subkultur.
Sasha Waltz übersetzt Minimal Music in Tanz. Cosmea Spelleken entwirft den digitalen Werther. Auf nachtkritik läuft „Die Beleidigten. Belarus(sland)“.
Das Kunst- und Rechercheprojekt „Man schenkt keinen Hund“ zeigt wie sehr Lehrmaterialien Ideen von „Leitkultur“ und „Deutschsein“ transportieren.
Leonie Krippendorffs zweiter Langfilm „Kokon“ verdichtet einen Sommer des Erwachsenwerdens. Der Salzgeber Club zeigt ihn in seinem Onlineangebot.
In Nanni Morettis und Petri Luukkainens Filmen wird das Private politisch. Das National Film Center in Tokyo zeigt Animes aus den 30er-Jahren.
Erik Schmidt schüttelt sein Haar, David Horvitz stellt Aufgaben und Sarah Lucas lässt ihre Bunnies herumsitzen. Es lohnt sich, entlangzuschlendern.
Schwarze Initiativen erinnern an das koloniale und rassistische Erbe Berlins. Sie kämpfen für die Auseinandersetzung mit Schwarzen Perspektiven.
Gastiert in der Akademie der Künste: Milo Raus „School of Resistance“. Am Ballhaus Ost läuft „Ghosting“. In Augsburg steigt das Brecht-Festival.
Lässt Flattertiere aufsteigen und Backsteintürme wachsen: Die Gruppenausstellung „Cross-Side Crystal; Hybrid Orbital“ in der Galerie HVW8 in Mitte.
Mit dem Hörspiel „Popol Vuh“ verarbeitet Götz Naleppa einen vor 500 Jahren verschriftlichten Mythos der Mayas zu einer sanften Klangkomposition.
Roland Klick machte großes, aufwühlendes Publikums-Kino. Der Berliner Verleih „Filmgalerie 451“ widmet dem Kultregisseur eine Online-Werkschau.
Die „Unerhörte Musik“ im BKA dreht sich um das Akkordeon, vom Club Ausland gibt es dagegen einen Streammarathon mit experimentellen Performances.
Die University of Arizona stellt mit dem AIFG ein neues Filmarchiv zu Native American Life online. Eine Doku zu Max Beckmann folgt dem Maler ins Exil.
Polizei, Ressentimentpolitik und auch die Medien Marke Springer – sie sind mit verantwortlich für das rassistische Klima. In Berlin gibt es Demos.
Ausstaffiert mit duftender Lederkluft: das Schlagzeug von die Tödliche Doris. Zum Glück nicht wegsaniert: John Hejduks wesenhaftes Haus am Besselpark.
Künstlerische Ortsbeziehungen: Die station urbaner kulturen zeigte Helga Paris und Ulrich Wüst reloaded. Nun stehen die Ausstellungsgespräche online.
Das Berliner Wildwuchs-Festival zeigt Stücke junger Autor*innen. München folgt den Wurzeln der Demokratie, die Volksbühne der Tragödie des Anthropos.
Eine Geschichte eskalierender Gewalt: Im Rahmen von „Archive außer sich“ streamt das Arsenal 3 Deepa Dhanrajs Dokumentarfilm „Kya hua is shahar ko?“
Wummern, dräuen und dröhnen: Das beim Label Adagio830 veröffentlichte Debütalbum des Synthwave-Duos Ostseetraum bietet 21 tolle Minuten Musik.
Eines von drei Highlights der Woche: Die Retrospektive „Der andere Wiener Film“ präsentiert Exilproduktionen jüdischer Filmschaffender 1934-1936.
Strukturen des Sexismus und der Gewalt gegen FLINT* verschärfen sich im Lockdown. Doch es gibt Widerstand.
Hinter Glas: Pia Fischer frisiert Masken und Alexander Iskin performt auf Anruf. Im Netz: Russischer Impressionismus genial aufbereitet.
Claudia Bauer inszeniert die „Metamorphosen“. Roboter hacken die Binarität und „This Is Not A Game“ zeigt, dass mit QAnon nicht zu spaßen ist.
Jeden Mittwoch ein neuer Kunstfilm: Das Haus am Waldsee zeigt ausgewählte Videoarbeiten der „Videoart at Midnight“-Serie. Den Anfang macht Omer Fast.
Das Berliner Wolf Kino bietet Filme des eigenen Verleihs Steppenwolf On-Demand an – vor allem Arbeiten von jungen portugiesischen Regisseur*innen.
Eine Aufnahme von Beethovens „Variationen“ ist das Abschiedsgeschenk der Pianistin Angela Hewitt an ihren Fazioli-Flügel.
Es wird über Clubkultur debattiert, eine Klanginstallation eingeweiht, dem Komponisten Iannis Xenakis gedacht und ein Lockdown-Hobby vorgestellt.
Sehenswert: Der Architekt Oscar Niemeyer im Doku-Porträt, „A Touch of Zen“ vom Meister des Wuxia-Genres King Hu und Adam Driver in „Paterson“.
Obdachlose und Flüchtende geraten in der Pandemie noch mehr aus dem Blick. Für die Wohnhaften ist es Zeit, aktiv zu werden.
Auf Spaziergängen kann man oft immerhin von außen in die Galerien hineinspähen. Am Sonntag könnte sich das in Berlin besonders lohnen.
Im Delphi landet Alice in der Psychatrie; die Schaubühne streamt mit „Dämonen“ ein Stück des kürzlich an Covid-19 verstorbenen Dramatikers Lars Norén.
CV Vision klingt auf seinem Solo-Debütalbum „Tropical“, als ob er an einem kalifornischen Strand Surfmusik mit Krautrock mischt.
Von Arbeiter:innen im Schweizer Skiressort zu den rauen Wellen der Ostsee: Bindungen sind dort am stärksten, wo die Welt nicht im Luxus versinkt.
Berliner Initiativen erinnern an die Opfer des NS und fordern Solidarität mit Menschen auf der Flucht.
Soundkünstler Emeka Ogboh bringt ein Album beim Berghain-Label A-Ton heraus, Stephanie Comilang verknüpft 1886 mit 2017 und Ariel Reichman verlinkt das Publikum mit LEDs.
Desillusioniertes Wohnprojekt im TD Berlin, die Schaubühne streamt „Winterreise im Olympiastadion“ von 1977. In Hamburg steigt das Lessing-Festival.
Statt in der westlichen Welt gerade angesagter Popmusik gibt es beim Norient-Filmfestival Dokumentationen über Sound und Musik aus der ganzen Welt.
Die italienische Cellistin Martina Bertoni legt auf ihrem Album „Music for Empty Flats“ elektronische Schichten über die Klänge ihres Instruments.
Spuren von Erinnerung: Arnon Goldfingers Doku „Die Wohnung“, Seijun Suzukis Mix aus Genre-Kino und Avantgarde und Beerdigungen bei Uberto Pasolini.
Das CTM-Festival steht dieses Jahr unter dem Motto „Transformation“. Vorgestellt wird auch eine Software, die über die üblichen Tonleitern hinausgeht.
Es gibt politische Perspektiven jenseits von Regierungsgehorsam, Antisemitismus und Sozialdarwinismus.
Die Spur des gezeichneten Kunstfilms führt nach Leipzig zu Birgit Brenner. Bei Isa Melsheimer tritt das Haus als Chimäre der Moderne auf.
In den Uferstudios kommt die Reihe Breathe zum Abschluss. Das Ballhaus Ost besteigt Berge. Und das Gorki gedenkt dem ermordeten Journalist Hrant Dink.
Emika und Paul Frick veröffentlichen zusammen ein minimalistisches Album, während Synth-Pop-Queen Molly Nilsson eine alte Single neu auflegt.
Das Ultraschall Festival für Neue Musik wird im Radio übertragen, das CTM Festival kreiert für seine experimentelle Musik eine virtuelle Umgebung.
Das Filmfestival Max Ophüls Preis gibt es dieses Jahr nur online. Filme des Namensgebers zum Streamen finden sich im Netz aber so gut wie keine.
Wer der Rechtsdrift widerstehen will, muss sich bestimmt und aktiv damit auseinandersetzen. Hier einige Gelegenheiten.