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taz.mag nachtrag

Zum Gespräch mit dem Sexualforscher Martin Dannecker (taz.mag vom 28. Juli: Die Homoehe? Ein Luftschloss!) schreibt André Zwiers aus Dortmund: „Er versteht die Welt nicht mehr. Das hat er mit Altersgenossen wie Edmund Stoiber und Norbert Geis wohl gemeinsam. Schön, dass Herr Dannecker mit seiner Schwiegermutter kein Problem hatte. Viele Homopaare brauchen aber gesetzlichen Schutz gegen ihre Herkunftsfamilien. Die eingetragene Lebenspartnerschaft, so unvollkommen sie in der jetzigen Form ist, ist ein emanzipatorischer Meilenstein, weil sie homosexuellen BürgerInnen erstmals die Freiheit gibt, das Recht zu nutzen oder eben nicht. Die Angst vor Normalität scheint viele Lesben und Schwule zumindest nicht umzutreiben. Ich kenne viele schwule Paare, die auch nach einer Eintragung ihre Partnerschaft nicht plötzlich monogam führen werden. Blödsinn ist es zu behaupten, dass sich keine Schwulenbewegung gegen Repression im Zusammenhang mit Cruisingtreffpunkten rege. Wir treten für die Homoehe ein und protestieren zugleich gegen Rodungsaktionen am Autobahnparkplatz: mit Erfolg übrigens. Der gewöhnliche Homosexuelle lebt heute doch etwas anders als 1974. Zumindest scheint die Homoehe als politisches Projekt attraktiver zu sein als vieles, was die Schwulenbewegung in den letzten dreißig Jahren offeriert hat.“

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