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taz.lab 2017 in BerlinDie Halbzeit der Halbzeit

Seit Stunden ist das taz.lab 2017 im Gange. Weil man nicht überall gleichzeitig sein kann, gibt es hier einen Überblick über die Veranstaltungen.

In der Rudi-Dutschke-Straße ist es auch mal enger. So lässt sich gut streiten Foto: Tim Wagner

Pünktlich zur Halbzeit des taz.labs 2017 lässt sie sich dann doch blicken. Gerade als die TeilnehmerInnen des Panels „Raki ist he answer. Fuck the question“ ihr letztes Glas Raki ausgetrunken haben und das Publikum auf die Dachterrasse strömt, da bricht auch für einen Moment endlich die Sonne durch die Wolken. Im Hintergrund leuchtet #freedeniz auf dem Springergebäude.

Taz.lab-Leiter Jan Feddersen hatte schon Sorge, dass das Wetter ihm und dem Team einen Strich durch die Rechnung machen würde. Doch das taz-Gebäude in der Rudi-Dutschke-Straße ist voll – ein letztes Mal vor dem Umzug in das neue Haus, das gerade gebaut wird. Bei seinen Veranstaltungen fällt ihm auf, dass das Publikum wahnsinnig wach ist. Das ist auch wichtig, denn dieses Jahr sollen alle zu Wort kommen. Statt Podien gibt es deshalb nur runde Tische.

Das sind nicht die einzigen Änderungen in diesem Jahr. Schon zu Beginn hatte Chefredakteur Georg Löwisch erklärt, dass das taz.lab dieses Jahr ganz im Zeichen von taz.meinland stehen würde.

Bis zu den Bundestagswahlen tourt die taz durch die Republik um zu erfahren: „Wo drückt der Schuh? Wie ist die Stimmung im Land?“ Nach knapp 25 Stationen in ganz Deutschland ist jetzt Halbzeit für taz.meinland. Das taz.lab ist eine Art Zwischenbilanz der letzten fünf Monate.

Deniz gehört hier hin

In einer der ersten Veranstaltungen des Tages diskutierten Jan Feddersen und Esra Kücük, Dramaturgin am Gorki Theater, über Patriotismus und versuchten herauszufinden, wie das neue „Wir“ aussehen könnte.

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort, sprach taz-Redakteurin Doris Akrap mit Daniel-Dylan Böhmer von der „Welt“ über die Situation von Deniz Yücel. Georg Löwisch hatte zur Begrüßung bereits klare Worte gewählt: „Deniz Yücel gehört hierher. Hier auf das taz.lab. Und nicht in einem Gefängnis in der Türkei.“

Auch bei weiteren Veranstaltungen wie der Diskussion über Inklusion mit Judyta Smykowski hatte das Publikum die Möglichkeit, mitzudiskutieren und Fragen zu stellen. Im Zelt sprachen die Anwesenden, wie die Berichterstattung über Menschen mit Behinderungen voller Klischees sind und wie schädlich diese Sprache sein kann.

In der „Bauhütte“ konnten sich die BesucherInnen über die Fortschritte beim Bau des neuen taz-Hauses in der Friedrichstraße informieren.

Es gibt Torte und einen Blick in die Vergangenheit

Das taz.lab wurde nicht nur genutzt, um in die Zukunft zu schauen, sondern auch um die letzten Monate Revue passieren zu lassen. Bei der Veranstaltung Zwischenbilanz #meinland sprach Jan Feddersen mit den meinland-RedakteurInnen und verschiedenen Gästen, denen taz.meinland auf der Tour begegnet ist, über den Zustand der Gesellschaft vor den Bundestagswahlen.

Auch für die kulinarische Verpflegung ist gesorgt – sowohl mit verschiedenen foodtrucks als auch dem Angebot im taz-Cafe. Ein besondere Delikatesse gab es zum 25. Geburtstag der taz.genossenschaft.

Es gab einen riesigen Kuchen – mit der Geheimzutat Basilikum. Mit Tellern in der Hand wurde weiter diskutiert – diesmals sprach Kornelia Gellenbeck mit verschiedenen GenossInnen, unter anderem Hans-Christian Ströbele, über das Erfolgsmodell der taz.

Es sind schon spannende Stunden vergangen, doch es wird nicht langweilig. Bei den nächsten Veranstaltungen geht es unter anderem um Partnerschaften (Wie beeinflussen die USA unserland?), Neue Netzwerke (Von der Schwierigkeit, Journalismus im Exil zu betreiben) und Integration (Wie wird man neue Deutsche). Und für alle Feierlustigen bleibt am Ende natürlich noch die taz.lab-Party.

Lesen Sie hier auch die Beiträge über die anderen Veranstaltungen des diesjährigen taz.lab.

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