: taz-serie zur eu-osterweiterung
Müssen wir jetzt verzichten?
Es geht um rund 30 Milliarden Euro. So viel Geld stellt die EU jedes Jahr für eine ihrer wichtigsten Aufgaben zur Verfügung. Für die Solidarität. Oder anders ausgedrückt: Unterschiedlichste Fördertöpfe stehen zur Verfügung, um damit Unterschiede zwischen armen und reichen Regionen in Europa abzubauen.
Genau hier liegt nun aber das Problem: Wenn im Dezember die 15 Regierungschefs die Aufnahme von zehn neuen Mitgliedern beschließen, erhöht sich die Zahl der armen EU-Staaten dramatisch. Da aber der EU-Haushalt nicht wachsen soll, müssten diejenigen Staaten, die bisher Geld aus Brüssel bekamen, jetzt zugunsten der Osteuropäer verzichten.
Doch vielleicht können sie das ja ganz gut. Irland zum Beispiel hat sich mit Hilfe der EU-Gelder zum viertreichsten EU-Land entwickelt, die Einwohner verdienen durchschnittlich mehr als die Schweden. Andererseits geht es einigen osteuropäischen Regionen besser als vermutet. In Prag etwa liegt das Bruttoinlandsprodukt bei 122 Prozent des EU-Durchschnitts, selbst Madrid kommt nur auf 112. Anlass genug, dass sich die taz-Korrespondenten etwas näher in den armen und den reichen Regionen Europas umschauen und erkunden, wo das Brüsseler Geld künftig sinnvoll eingesetzt werden kann. In den kommenden acht Wochen berichtet die taz jeden Dienstag unter anderem aus Korsika und Lodz, aus dem rumänischen Schiltal und der Kieler Bucht. Nächsten Dienstag beginnt unsere Serie zur Osterweiterung mit einer Reportage von Ralf Sotscheck aus dem irischen Carrick-on-Shannon.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen