taz salon „Die Stadt, der Sponsor und die Geschichte“: Der Riese und die Nazis
„Das Unternehmen handelt sehr unklug“, stellt Cornelia Rauh nüchtern fest: Die renommierte Unternehmenshistorikerin war Gast beim taz Salon „Die Stadt, der Sponsor und die Geschichte“, der den Umgang des Logistik-Riesen Kühne+Nagel (K+N) mit seiner NS-Geschichte thematisierte.
K+N „verwertete“ unter anderem den gesamten Besitz der aus Westeuropa deportierten jüdischen Bevölkerung, weigert sich jedoch bis heute, Einblick in die damaligen Firmenakten zu gewähren. Als Rauh vor Kurzem abermals eine entsprechende Bitte an K+N richtete, habe sie eine „geharnischte, beleidigte Antwort“ erhalten.
Die Bürgerschafts-Abgeordneten Norbert Hackbusch (Die Linke) und Gabriele Dobusch (SPD) kündigten an, sich für eine angemessene Würdigung des früheren jüdischen K+N-Teilhabers Adolf Maass einzusetzen, der in Auschwitz ermordet wurde. Auch bei den HSV-Supportern soll die Geschichtsverdrängung von Club-Sponsor Kühne diskutiert werden. Einen Mitschnitt gibt es demnächst auf taz.de.
Im nächsten taz Salon am 16. Februar begrüßen wir den taz-Autor Daniel Bax mit seinem Buch „Angst ums Abendland. Warum wir uns nicht vor Muslimen, sondern vor Islamfeinden fürchten sollten“.
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