Der taz-Kongress ist traditionell auch ein Stelldichein der Politik, egal ob Bundesregierung, Landtag, Bezirksverordnetenversammlung oder Dorfrathaus. Welche Vertreter:innen sich 2025 der Diskussion stellen, planen und verhandeln wir aktuell.
2025 diskutieren wir mit folgenden Vertreter:innen der Parteien:
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Robert Habeck (B'90/Grüne), der amtierende Bundeswirtschaftsminister, war eine Zeit lang so etwas wie der Kanzler der Herzen. Spätestens seit der Bundestagswahl und dem dazugehörigen Bundestagswahlkampf hat sich diese Wahrnehmung jedoch deutlich verschoben. Wie blickt Habeck heute auf die Wahl zurück, und wie kann man in einem Deutschland, das sich offenbar deutlich nach dem Gestern sehnt, noch Zukunftspolitik umsetzen?
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Saskia Esken (SPD), war in den jüngsten Spitzengesprächen zwischen Union und SPD fast immer die einzige Frau am Verhandlungstisch. Und nicht nur bei der Geschlechterparität scheint die neue Koalition des kommenden Kanzlers Friedrich Merz eher rückwärtsgewandt. Wir fragen sie, was man in dieser Zeit noch von der deutschen Sozialdemokratie erwarten kann.
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Ricarda Lang (B'90/Grüne), war Sprecherin der Grünen Jugend, bis vor Kurzem Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und in dieser Funktion an entscheidenden Stellen im Hintergrund der Ampelregierung dabei. Sie kennt sich aus mit politischen Dealereien – auch und gerade als Frau in der Politik – und mit der Öffentlichkeit, auf die Rücksicht genommen werden muss.
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Wolfgang Schmidt (SPD), war mehr als zwanzig Jahre rechte Hand von Olaf Scholz, zuletzt als Chef des Bundeskanzleramts. Als Kanzlerflüsterer war er in alle wichtigen außen- und sicherheitspolitischen Entscheidungen eingebunden. Nun regiert mit Trump jemand in Washington, der Deutschland nicht mehr als Partner, sondern als Gegner begreift. Wie geht man damit um? Und wie geht er persönlich damit um, dass sein Chef nun abtreten muss und sich die Machtgewichte in der SPD neu formieren?
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Ryyan Alshebl (B'90/Grüne), führt seit 2023 das schwäbische 2600-Einwohner-Dorf Ostelsheim als Bürgermeister. Ostelsheim war der erste Ort, in dem Ryyan Alshebl bei seiner Flucht aus Syrien im Jahr 2015 ankam. Wir sprechen mit ihm über seinen Wahlkampf an den Haustüren und Küchentischen Ostelsheims und über sein Ziel, nun als Politiker die nachhaltige Stromversorgung voranzutreiben.
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Nam Duy Nguyen, Ferat Koçak und Luke Hoß haben zwei Dinge gemeinsam – alle drei sitzen für die Linkspartei in Parlamenten, und alle drei haben vor ihrer jeweiligen Wahl intensiv auf Haustürwahlkampf gesetzt. In einer Art Werkstattgespräch sollen uns die drei in die Kunst und die Fallstricke des politischen Gesprächs an der Wohnungstür einführen. Denn offenkundig ist das Haustürgespräch ein sehr erfolgreiches Werkzeug für progressive Parteien. Nur – wie funktioniert so etwas eigentlich?
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Christian Goiny (CDU), hat nicht unbedingt den einfachsten Job der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus: Der für das relativ wohlhabende und eher bürgerliche Steglitz-Zehlendorf gewählte Abgeordnete ist Sprecher für Clubkultur in der Berliner CDU. Als Mitglied der Regierungspartei wollen wir von ihm wissen, wo inmitten der Verdrängung noch neue alternative Freiräume in Berlin entstehen können.
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Hibba-Tun-Noor Kauser (SPD), verkörpert als Mitglied des Juso-Bundesvorstands die Zukunft und die nächste Generation von Politiker:innen. Doch die 25-jährige Offenbacher Stadtverordnete steht damit auch für eine inzwischen schrumpfende Gruppe in Deutschland: junge Menschen in der Politik. Der neue Bundestag mit einem Altersschnitt von 47,1 Jahren ist dabei nur ein Beleg unter vielen für eine sehr problematische Entwicklung. Wir wollen von ihr wissen: Wie kann man junge Menschen für Politik begeistern? Und wie schafft man es, dass die Alten zuhören?
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Jonas Löschau (B'90/Grüne), war mit herausfordernden Situationen längst vertraut, als er 2023 den ersten CSD in Bautzen veranstaltete. Seit 2019 sitzt er im Kreistag von Bautzen, seit 2020 auch im Stadtrat. Bautzen ist eine Hochburg der AfD – auch auf kommunaler Ebene. Und während die große Politik über die Zukunft der Brandmauer diskutiert, sind die kommunalen Realitäten längst andere. Was lässt sich der Normalisierung der Rechten vor Ort überhaupt noch entgegensetzen? Wir fragen ihn.
Die gesamte Übersicht der Referierenden des taz lab 2025 finden Sie hier.