■ taz-intern: Einigung mit der taz hamburg
Kämpfen, so scheint es, lohnt sich manchmal doch. Und wenn am Ende nicht Sieger und Besiegte einander gegenüberstehen, um so besser. Der Konflikt zwischen Vorstand und Geschäftsführung der Berliner tageszeitung und der taz hamburg hat nach neuerlichen Verhandlungen zu Ergebnissen geführt, mit denen beide Seiten nicht nur leben können. Sie eröffnet auch neue Perspektiven für den Hamburger Lokalteil.
Die taz hamburg wird einen höheren Anteil an den Erlösen aus dem Verkauf der Zeitung in Hamburg und dem Umland erhalten, und sie wird künftig von Auflagensteigerungen angemessen profitieren. Auf dieser Grundlage wird Hamburg über eine eigenständige Geschäftsführung verfügen. Den damit verbundenen Chancen für die unternehmerische und journalistische Weiterentwicklung steht natürlich die Verantwortung gegenüber, wirtschaftlich zu arbeiten. Sparzwänge sind damit nicht aus der Welt; aber „intelligent sparen“ muß die taz hamburg dann selber.
Die beiden ausgesprochenen Kündigungen von RedakteurInnen werden in einem Fall zurückgenommen, die Wiederbesetzung der anderen Stelle, deren bisherige Inhaberin die taz bereits Ende September verlassen hat, kann erfolgen, wenn dies finanzierbar ist.
Für die taz hamburg bedeuten die Risiken und Chancen dieser Einigung, um mit dem alten Goethe zu sprechen: „Es ist nicht genug, zu wollen, man muß es auch tun.“
Gerd Nowakowski, Vorstandsmitglied
der taz-Genossenschaft
Sven-Michael Veit, Redaktionsleiter taz hamburg
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