: taz historisch
Der Queen-Besuch
Es war der 28. Mai 1987, ein Donnerstag. Sehr kurzfristig hatte sich die Queen anlässlich eines zweitägigen Deutschlandbesuches auch zu einem kurzen Abstecher in die Redaktionsräume der taz entschlossen. Es war wohl der Initiative Prinz Philips zu verdanken, der, dank zahlreicher Journalisten-Verwandtschaft und guter Deutschkenntnisse, das innovative Zeitungsprojekt auf den dicht gedrängten Besuchsplan setzen ließ. Während der Prinz seine Lieblingsredaktion, die Leibesübungen, aufsuchte, um die taz-Sportredakteure für einen allzu kritischen Polo-Artikel vom August 85 zu maßregeln, ließ sich die Queen im Sport-Vorzimmer, der Frauenredaktion, nieder, wo sie sich geduldig die Notwendigkeit der internen taz-Quotenregelung erläutern ließ. Gerade die Frauen der taz hatten sich im Vorfeld gegen den Queen-Besuch ausgesprochen und waren in einem extra einberufenen Plenum nur knapp überstimmt worden. Das Ende des Kurzbesuchs war versöhnlich. Die Chefredaktion stellte den beiden Besuchern ein unbegrenztes Freiabo aus, das nach Angaben der Abo-Abteilung bis heute nicht gekündigt wurde.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen