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taz Talk zur Stimmung in Ostdeutschland Eine neue Mauer? - Buchdiskussion mit Ramelow und Kowalczuk

Ilko-Sascha Kowalczuk und Bodo Ramelow diskutieren in ihrem neuen Buch über den Rechtsruck in Deutschland und was er mit dem Mauerfall zu tun hat. Vor Ort in der taz Kantine und im Livestream.

Gibt es eine neue Mauer? Und verläuft sie anders als die alte? Foto: Ekko von Schwichow/Inga Haar/C. H. Beck

36 Jahre ist der Fall der Mauer in diesem Jahr her, aber so richtig verschwunden ist sie noch immer nicht. Im Gegenteil, jedes Jahr rund um den Tag der deutschen Einheit zirkulieren wieder die Statistiken, die zeigen, wie verschieden Ost und West noch sind. Besonders stark sind die Unterschiede in den vergangenen Jahren auf der politischen Landkarte geworden: blau im Osten, schwarz/rot/grün im Westen.

Veranstaltungsinformationen

Wann: Mo., 24.11.25, 19:00 Uhr

Einlass: 18:30 Uhr

Wo: taz Kantine und hier im Livestream

Friedrichstr. 21

10969 Berlin

Eintritt frei. Platzreservierung erforderlich.

Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das unten aufgeführte Ticket-Portal. Die Plätze sind begrenzt, der Eintritt ist kostenlos. Der Zugang zur Veranstaltung ist barrierefrei.

Ilko-Sascha Kowalczuk und Bodo Ramelow gehen in ihrem neuen Buch noch einen Schritt weiter. Sie sehen nicht nur die alte Mauer nicht verschwinden, sie sehen gar eine neue Mauer entstehen – ein Wall, der nicht mehr nur durch Ost und West verläuft, sondern auch zwischen denen, die die Demokratie verteidigen und denen, die sie gefährden.

In „Die neue Mauer“ beschreiben die beiden Autoren im Gespräch, was nach 1990 im Osten schief gelaufen ist. Sie erzählen von der Stasi und der Treuhand, aber auch von überbordendem Nationalismus zur Fußball-WM und Kommunen, die die Aufnahme von ukrainischen Kriegsflüchtlingen überfordert hat. Ihr Buch ist kein reines Ost-Buch geworden. Es nimmt ganz Deutschland in den Blick und sucht nach Ursachen dafür, warum das Klima so giftig, die Stimmung so nach rechts gekippt ist.

Dabei können die beiden Autoren unterschiedlicher kaum sein. Der eine, Kowalczuk, stammt aus einer systemtreuen Familie in Ost-Berlin, ist heute überzeugter Antikommunist und scheut keine Gelegenheit, sich über ostdeutsche Opfer-Jammerei aufzuregen. Der andere, Ramelow, kam 1990 als Gewerkschaftssekretär aus dem Westen nach Thüringen, wurde der erste linke Ministerpräsident in Thüringen und dort Liebling der Massen.

Ilko-Sascha Kowalczuk wurde 1967 in Ost-Berlin geboren. Kowalczuk war zu DDR-Zeiten zunächst überzeugter Sozialist, brach in seiner Jugend aber mit dem DDR-Regime. Nach der Wende studierte er Geschichtswissenschaften und gilt heute als einer der profiliertesten Kenner der DDR-Geschichte.

Bodo Ramelow wurde 1956 in Niedersachsen geboren. 1990 kam er als Gewerkschaftssekretär nach Thüringen und wirkte dort an Arbeitskämpfen mit. 1999 trat er der PDS bei, für die er zunächst in den Thüringer Landtag einzog. 2014 wurde er Ministerpräsident von Thüringen, der erste und bislang einzige der Linkspartei. Er blieb es, mit kurzer Unterbrechung, bis 2024.

Anne Fromm wurde 1986 in Erfurt geboren. Sie leitet das Ressort Reportage und Recherche der taz.

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