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taz Talk mit Karl-Josef Pazzini Vom Glück der Eindeutigkeit

Wie gehen wir im Alltag mit Antisemitismus und seinem Begriff um? Ein taz Talk mit dem Psychoanalytiker Karl-Josef Pazzini.

Kann jemand unempfänglich sein für antisemitische Klischees? Ein zu erörterndes Feld Foto: Jan Woitas / dpa

Der Berliner Psychoanalytiker Karl-Josef Pazzini notiert in der Zeitschrift RISS: „‚Antisemitismus‘ schreibe ich in Anführungszeichen. Die Anführungszeichen zeigen eine Unsicherheit an, eine kleine Ironie, gegenüber der schnellen Zuordnung und Inhaltsbestimmung des ‚Antisemitismus‘. Die Identifikation von ‚Antisemitismus‘ kann zur Leidenschaft werden. Und so kann sich der ‚Antisemitismus‘ sogar des Jägers bemächtigen. Unbewusst wird das, was inhaltlich, hellwach ‚Antisemitismus‘ genannt wird, anders codiert, umcodiert, zensiert, fragmentiert, getarnt.“

Stream-Informationen

Wann: Mi., 06.12.2023, 19 Uhr

Wo: live im Stream auf YouTube

Aber was heißt das für unser aller Alltag, die wir Antisemitismus nicht dulden, nicht ertragen wollen? Was bedeutet die Ambivalenz allein schon im Definitorischen für die politische und kulturelle Praxis?

Besser bzw. schlechter für den Wunsch nach vielleicht allzu eilig erworbener Klarheit: Was ist Antisemitismus überhaupt? Lässt er sich aus der eigenen Person herauszaubern? Kann jemand unempfänglich sein für antisemitische, auch: antijüdische, antiisraelische Klischees? Ein zu erörterndes Feld, das nur vorsichtig begangen werden kann.

Zu Gast im taz Talk:

🐾 Karl-Josef Pazzini ist Psychoanalytiker. Von 1993 bis 2014 war er Professor für Bildende Kunst und Bildungstheorie an der Universität Hamburg.

🐾 Jan Feddersen moderiert das Gespräch. Er ist taz-Redakteur für besondere Aufgaben sowie Kurator der taz Talks und des taz lab.

Publikumsfragen und -kommentare im Livestream und in der taz-Kantine erwünscht, Antworten und andere Statements garantiert.

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